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So reagiert Xavier Bettel auf «Homoheiler»-Aussage aus Israel

Der offen schwule Premier Luxemburgs blieb einem Empfang fern, nachdem sich Israels Bildungsminister für Konversionstherapien ausgesprochen hatte

Xavier Bettel
Foto: Facebook/Xavier Bettel

Der Premier Luxemburgs Xavier Bettel ist am Montag der Verabschiedung der israelischen Botschafterin in Belgien und Luxemburg, Simona Frenkel, ferngeblieben. Grund: Minister Peretz hatte sich positiv für Konversionstherapien ausgesprochen.

Xavier Bettel sagte gegenüber dem Sender Channel 12 News, er könnte eine Botschafterin nicht unterstützen, die eine Regierung vertritt, dessen Mitglied Konversionstherapien befürwortet. Das berichtet u. a. die Jerusalem Post. Im Februar hatte Bettel beim Gipfel von EU und Arabischer Liga vor den versammelten Staats- und Regierungschefs sein Schwulsein thematisiert und teils betretenes Schweigen geerntet.

Der israelische Bildungsminister Rafael Peretz hatte sich vor ein paar Tagen in einem TV-Interview für Konversionstherapien ausgesprochen. Diese haben zum Ziel, homo- oder bisexuelle in Heteros umzuerziehen (als ob das ginge); auch trans Personen werden zu solchen gefährlichen Massnahmen gezwungen.

Der rechtsgerichtete, orthodoxe Rabbi und Bildungsminister Peretz von der national-religiösen Partei HaBajit haJehudi ist seit einem Monat im Amt. Er glaube an die positive Wirkung der Therapie, erklärte der 12-fache Vater; er habe sie auch bereits selbst praktiziert.


Von Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu handelte er sich Kritik ein. Netanyahu teilte per Twitter mit, er habe sich mit Peretz getroffen, um sicherzugehen, dass Mädchen und Jungen jeglicher sexuellen Orientierung weiterhin im israelischen Schulwesen willkommen seien. Die Äusserungen des Ministers seien inakzeptabel und spiegelten nicht die Position der Regierung wider.

Am Sonntag waren in Israel hunderte Demonstranten auf die Strasse gegangen. Sie forderten Peretz zum Rücktritt auf. Israels Justizminister, Amir Ohana, der erste offen schwule Minister Israels, sagte zu den Äusserungen seines Kabinettskollegen: «Sexuelle Orientierung hat keine Behandlung oder Konversion nötig. Ignoranz und Voreingenommenheit brauchen Behandlung und Konversion, vielen Dank.»

Erst im April hatte Israel ein neues Parlament gewählt, doch die Regierung war nach kurzer Zeit zerbrochen. Im September wird nun erneut abgestimmt.



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