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Berlin gedenkt der Opfer des Anschlags von Oslo

«Zeichen der Solidarität»

Rund 200 Menschen gedenken am Brandenburger Tor der Opfer des Anschlags in Oslo (Foto: dpa)
Rund 200 Menschen solidarisierten sich in Berlin mit den Opfer des Anschlags (Foto: dpa)

Rund 200 Menschen haben nach Angaben der Polizei am Brandenburger Tor den Opfern des mutmasslich islamistisch motivierten Terroranschlags in der norwegischen Hauptstadt Oslo gedacht (MANNSCHAFT berichtete).

Das Gedenken am Samstagabend auf dem Pariser Platz im Berliner Stadtzentrum verlief ohne Vorkommnisse, sagte ein Sprecher der Polizei am Sonntag. Die Teilnehmer zeigten Regenbogenfahnen, einer trug einen leuchtenden Umhang.

Aufgerufen zu der Veranstaltung hatte der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD). «Als Berliner Community senden wir ein starkes Zeichen der Solidarität und gegen Queerfeindlichkeit nach Oslo», hiess es in einer Mitteilung.

Ein Angreifer hatte in der Nacht zum Samstag in einer beliebten Schwulen-Bar und mehreren anderen Orten Schüsse abgefeuert und damit zwei Menschen getötet und mehr als 20 weitere verletzt. Der Geheimdienst PST stufte die Attacke als islamistischen Terroranschlag ein. Der Nachtclub «London Pub» – das Hauptziel der Angriffe – gilt in Oslo als beliebter Treffpunkt für Schwule, Lesben und andere Angehörige der queeren Szene.


Eigentlich wollten dort viele ins Wochenende hineinfeiern: Am Samstag hätte in Oslo nach Absagen wegen der Corona-Pandemie erstmals wieder eine «Pride-Parade» stattfinden sollen – sie fiel jetzt wieder aus (MANNSCHAFT berichtete).

Bei dem Angreifer, den die Polizei noch in der Nacht mithilfe von Zivilisten festnahm, soll es sich um einen Norweger mit iranischen Wurzeln handeln. Zwei Waffen – eine Pistole und ein Sturmgewehr – wurden beschlagnahmt. Man gehe stark von Hasskriminalität aus, hatte Polizeiinspektor Tore Soldal am Morgen erklärt. Ermittler Christian Hatlo sagte der norwegischen Zeitung VG, der 42-Jährige sei zuvor schon straffällig geworden und habe sich radikalisiert. In der Nacht durchsuchte die Polizei seine Wohnung.

Oslo
Kronpaar Haakon und Mette-Marit am Tatort von Oslo (Foto: Javad Parsa//dpa)

Eigentlich gilt Norwegen als friedliches Land. Doch der rechtsextrem motivierte Terroranschlag vor elf Jahren auf Utøya mit 77 Todesopfern hat eine tiefe Wunde in das Gefühl der Sicherheit gerissen. Wieder einmal sei das Land von einer brutalen Attacke auf Unschuldige getroffen worden, sagte Regierungschef Støre am Samstag und versicherte der queeren Gemeinschaft: «Wir stehen an eurer Seite.»



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