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2. Pride in Liechtenstein kommt – Erzbischof Haas spaltet weiter

Die geplante Eheöffnung passt dem Mann nicht

Liechtenstein
Das Schloss Vaduz in Liechtenstein (Bild: Instagram/adoils_trauerwege)

Am 10. Juni wird nächstes Jahr wieder die Pride in Liechtenstein gefeiert. Geplant sind u.a. Ansprachen aus der Politik und der Community sowie eine After-Pride-Party. Erzbischof Haas wird das nicht gefallen.

«Wir legen grossen Wert darauf, die liPride 2023 erneut als fröhliches, vielfältiges und offenes Fest für Alle zu gestalten – von und für die queere Community, mit unseren Liebsten, Verwandten, Freundes- und Arbeitskreisen», heisst es in der Ankündigung des Vereins Flay. «Wir wollen weiterhin überzeugen, aufklären, Berührungsängste abbauen und scheuen auch keine sachlichen, in anständigem Ton geführte Diskussionen ohne Verteufelung und Abwertung des Gegenübers.»

Das dürfte u.a. auf den Vaduzer Erzbischof Wolfgang Haas abzielen, der immer wieder mit Verteufelungen und Abwertungen von sich reden macht. Weil sich eine grosse Mehrheit der Landtagsabgeordneten dafür ausspricht, die Ehe auch gleichgeschlechtlichen Paaren zu öffnen, strich Haas jetzt den traditionellen Gottesdienst für die Landtagsabgeordneten – und hetzte gegen «LGBTIQ-Propaganda». Nachzulesen ist das bei kath.net.

Im November hatte das Parlament von Liechtenstein die Regierung mit grosser Mehrheit aufgefordert, einen Entwurf zur Öffnung der Ehe für queere Paare in Liechtenstein zu erstellen: 23 von 25 Abgeordneten waren dafür.


Dagegen wettert immer wieder Erzbischof Haas: Er erklärte in einem Artikel des kirchlichen Amtsblatts, dass für ihn der Punkt gekommen sei, «von dem sogenannten Heilig-Geist-Amt zur Eröffnung der Landtagssessionen abzusehen», da der Gottesdienst angesichts des Abstimmungsverhaltens der Abgeordneten «in einer wesentlichen Angelegenheit der christlichen Ethik keinen Sinn mehr ergibt». Die «Pseudo-Ehe» homosexueller Paare widerspreche «dem natürlichen Empfinden, dem vernunftgemässen Naturrecht wie insbesondere dem christlichen Verständnis des Menschen, wie es der göttlichen Schöpfungsordnung entspricht», so der Erzbischof. Zuvor hatte Haas, einst Bischof von Chur, angesichts der bevorstehenden Eheöffnung von einem Skandal gesprochen (MANNSCHAFT berichtete).

Der Zürcher Synodalrat Martin Stewen hat nun die Abgeordneten in die Schweiz eingeladen. «Wenn die liechtensteinischen Abgeordneten bereit sind, die Eröffnung ihres Landtages ausserhalb ihres Landes zu feiern, sind sie zum ‹Heilig-Geist-Amt› in der Mutterkirche Zürichs, der Pfarrkirche St. Peter und Paul zu Zürich-Aussersihl, herzlich willkommen», erklärte Stewen bei Facebook.

Wo bleibt der queerpolitische Aufbruch in Deutschland? Auf den Queer-Beauftragten zu verweisen reicht nicht, meint unser Kommentator, ein Jahr nach dem Regierungswechsel.



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