17 Männer wegen homosexueller Handlungen in Kairo vor Gericht
17 Männer stehen seit Sonntag in der Hauptstadt von Ägypten wegen homosexueller Handlungen vor Gericht. Ein Anklagevertreter sagte laut dpa, man habe die Männer in flagranti in einer Wohnung erwischt und festgenommen. Er warf den Männern unmoralisches Verhalten sowie die Förderung von Homosexualität und Ausschweifungen vor. Die 17 Angeklagten wiesen die Vorwürfe zurück. Das Kairoer Gericht vertagte sich auf den 29. Oktober, dann soll ein Urteil gefällt werden.
Menschenrechtsgruppen warfen den Behörden vor, die Polizei habe die Männer in der vergangenen Woche völlig willkürlich in Straßen und Cafés festgenommen als Teil einer Kampagne gegen Schwule. Zuvor hatte das Schwenken mehrerer Regenbogenflaggen, dem Symbol der LGBTI-Bewegung weltweit, bei einem Konzert der libanesischen Band Mashrou‘ Leila einen Aufschrei in der Öffentlichkeit ausgelöst. Sieben Menschen waren in diesem Zusammenhang festgenommen worden. Die Organisationen Amnesty International und Human Rights Watch hatten die ägyptischen Behörden daraufhin aufgerufen, ihre Repressionen gegenüber Homosexuellen einzustellen.
Homosexualität ist in Ägypten zwar nicht gesetzlich verboten, ist aber ein gesellschaftliches Tabu. In der Vergangenheit wurden angebliche Homosexuelle deshalb zum Beispiel wegen Verachtung des Islam oder der Förderung von Ausschweifungen eingesperrt und auch verurteilt. (Tunesien hat kürzlich ein Verbot von Analuntersuchungen beschlossen – mit der Praxis wollte man bisher die sexuelle Orientierung bestimmen).
Das könnte dich auch interessieren
HIV, Aids & STI
«Die sexuelle Gesundheit unserer Community steht auf dem Spiel»
Am Dienstag setzten Vertreter*innen von 48 Organisationen ein Zeichen gegen die geplanten Kürzungen bei der Prävention im Bereich der sexuellen Gesundheit. Vor Ort war auch Andreas Lehner, Geschäftsleiter der Aids-Hilfe Schweiz.
Von Greg Zwygart
Politik
Schweiz
Gesundheit
Musik
Unterhaltung per Dekret: Russlands Anti-Eurovision «ohne Perversion»
Schon vier Mal hat Russland wegen seines Kriegs gegen die Ukraine nicht beim Eurovision Song Contest mitsingen dürfen. Nun muss eine Konkurrenzveranstaltung her - mit interessanter Gästeliste.
Von Newsdesk/©DPA
Unterhaltung
Queerfeindlichkeit
Eurovision Song Contest
Grossbritannien
Barleute als «Gender-Polizei»? Widerstand gegen britisches Anti-trans-Gesetz
Die britische Menschenrechtskommission EHRC steht massiv in der Kritik: Ein neuer Code of Practice könnte trans Menschen aus geschlechtsspezifischen Räumen ausschliessen. Hunderte Unternehmen warnen vor Diskriminierung und Konflikten im Alltag.
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
TIN
Politik
USA
Attentat auf Charlie Kirk: Mutmasslicher Täter wegen Mordes angeklagt
Der Tod von Charlie Kirk entfaltet in den USA enorme politische Wirkung. Während das Verfahren gegen den mutmasslichen Attentäter anläuft, wird Kirk von vielen Anhänger*innen schon zum Märtyrer stilisiert.
Von Newsdesk/©DPA
Queerfeindlichkeit
News
TIN