15 Jahre selbstbestimmtes, schwules Leben: IWWIT feiert Jubiläum
«Ich weiss was ich tu» ist die Präventionskampagne der Deutschen Aids-Hilfe
Selbstbestimmung statt Scham: «Ich weiss was ich tu» (IWWIT) feiert das 15-Jahre-Jubiläum.
15 Jahre ist es her, dass die Deutsche AIDS-Hilfe ihre Präventionskampagne «Ich weiss was ich tu» (IWWIT) startete, die sich speziell an schwule Männer richtet. Startschuss war am 13. Oktober 2008.
Die Kampagne war insofern bahnbrechend, als es nicht nur um Prävention, Kondome oder die Aufklärung von sexuell übertragbaren Infektionen ging. IWWIT wollte die Community bekräftigen und das Selbstbewusstsein stärken: Authentische Rollenmodelle aus dem schwulen Leben traten für ein erfülltes schwules Leben ein.
Schwuler Sex und sexuelle Gesundheit sollten nicht mehr mit Scham, sondern mit Selbstbestimmung verbunden werden, frei nach dem Motto: «Nur wer selbstbewusst ist und Wertschätzung erfährt, kann gesund und zufrieden leben.»
In den letzten 15 Jahren ist in der Welt der Prävention viel passiert. 2008 hatten nur die wenigsten gewusst, dass Safer Sex mit einem Menschen mit HIV auch ohne Kondom möglich ist – heute bekannt als «Schutz durch Therapie». Im Laufe der Jahre kam mit der PrEP eine weitere Schutzstrategie hinzu.
Neben Innovationen gab es in den letzten Jahren auch Herausforderungen, darunter etwa Mpox, die Flucht queerer Menschen aus der Ukraine oder seelische Verletzungen durch rechtspopulistische Kräfte. Auch da sei man «selbstverständlich am Start» schreibt IWWIT anlässlich des 15-Jahre-Jubiläums in einer Medienmitteilung.
«15 Jahre IWWIT heisst 15 Jahre Kampf für Emanzipation und ein erfülltes schwules Leben», sagt Jonathan Gregory, Leiter von IWWIT. In der täglichen Arbeit müsse Prävention und Aktivismus Hand in Hand gehen. «Wir sind laut und manchmal auch unbequem. Wir wollen nicht nur vor Krankheiten schützen, sondern dass es uns allen gut geht.»
Dazu gehöre das psychische Wohlbefinden genauso wie der Umgang mit Diskriminierung. IWWIT informiert und unterstützt auch zu Themen des schwulen Lebens wie Coming-out, Chemsex oder Fetisch. «Mit der Community, deren Teil wir sind, achten auch wir immer mehr auf Vielfalt: Ob geschlechtliche oder sexuelle Identität, Hautfarbe oder Körperform: Wir treten Ausgrenzung entgegen und sind für alle Menschen in unserer Community da», so die Medienmitteilung weiter.
IWWIT wird von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) gefördert. Zur Kampagne zählt ein ehrenamtliches Team mit mehr als 30 Personen. Ihnen drückte IWWIT in ihrer Medienmitteilung ein mehrfaches Dankschön aus.
Anlässlich des Jubiläums gewährte IWWIT auch einen kleinen Ausblick in die Zukunft: «Wir arbeiten an einem umfassenden Relaunch, werden die Vielfalt schwulen und queeren Lebens bald noch mehr abbilden und feiern. Damit IWWIT bleibt, was es seit 15 Jahren ist: Die Anlaufstelle für alle Fragen rund um schwule Gesundheit im Herzen der Community.»
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