15 Jahre Gefängnis für schwule Liebe in Sambia
Das Oberste Gericht lehnte die Revision der beiden Männer ab
Ein Oberstes Gericht hat zwei Männer zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt, nachdem sie beim Sex erwischt wurden. Das Gesetz, das schwule Liebe in Sambia unter Strafe stellt, stammt noch aus der britischen Kolonialzeit.
Japhet C. und Steven S. haben sich in einer Lodge in Kapiri Mposhi in Zentralsambia einquartiert. Durch ein offenes Fenster wurden sie beim Sex beobachtet und denunziert. Ein Arbeiter hatte sie entdeckt und rief seine Kollegen, die den beiden Männern ebenfalls durch das Fenster zusahen.
Dieser Fussballverein kämpft für schwulen Ghanaer
Schon im vergangenen Jahr wurden die beiden Männer vom Kapiri Mposhi Magistrates ‚Court verurteilt (MANNSCHAFT berichtete), aber sie brachten den Fall vor das Oberste Gericht. Doch der Richter dort, Charles Zulu, lehnte es ab, das Urteil zu überprüfen und verkündete die 15-jährige Haftstrafe.
«Das Gerichtsverfahren kann nicht beanstandet werden und es gibt keine Grundlage, um die Verurteilung zu überprüfen oder zu ersetzen, und ich stelle ausserdem fest, dass es keine Unregelmässigkeiten des Gerichtsverfahrens gab», zitiert ihn die staatliche Tageszeitung Zambia Daily Mail.
Richter Zulu sagte, er sei zufrieden, dass sich das Untergericht innerhalb der Grenzen des Gesetzes befunden habe, als es die Angeklagten wegen «Sex gegen die Ordnung der Natur» verurteilte – der juristische Ausdruck für homosexuelle Handlungen.
Homophobie in Uganda: Massenverhaftung in LGBTIQ-freundlicher Bar
Sambias Präsident Edgar Lungu, von Beruf Anwalt, hat sich zuvor gegen die Rechte von Homosexuellen ausgesprochen. Er sagte, er werde sie Sambiern nicht als Gegenleistung für Entwicklungshilfe aufzwingen. Lungu erklärte, dass bestimmte Rechte, die in anderen Teilen der Welt gelten, von Sambiern möglicherweise nicht akzeptiert werden. In vielen afrikanischen Ländern steht Homosexualität unter Strafe – immerhin in Namibia gibt es Anlass für Hoffnung in der LGBTIQ-Community (MANNSCHAFT berichtete).
Vor fünf Jahren sassen zwei Männer über ein Jahr lang ein Untersuchungshaft, weil sie einander liebten. Ihnen drohte im Fall der Verurteilung Gefängnis zwischen 14 Jahren und lebenslänglich. Dass die beiden dann aber freigesprochen wurden, war dem Einsatz einiger westlichen Botschaften zu verdanken, etwa der deutschen und der amerikanischen.
Das könnte dich auch interessieren
Deutschland
Die CSD-Saison beginnt – im Schatten steigender Hasskriminalität
Am Samstag startet in Deutschland die erste Pride-Demo in Schönebeck an der Elbe
Von Newsdesk/©DPA
News
Polizei
Pride
Deutschland
Studie fördert Gewalterfahrungen zutage – aber auch Zufriedenheit
In NRW stellte Josefine Paul die 270 Seiten umfassende Forschungsarbeit vorgestellt
Von Newsdesk/©DPA
News
Polizei
Umfrage
Theater
«Was ist queere Kunst?»: Festivalwochenende in Düsseldorf
Vom 8. bis 11. Mai gibt es Theater, Partys, Panels und Workshops
Von Newsdesk Staff
Deutschland
News
TIN
Kunst
News
Trans Menschen raus aus dem US-Militär! Trump ruft Oberstes Gericht an
Wer seine trans Identität offen leben will, soll das US-Militär verlassen - so gebietet es Präsident Donald Trump. Eine Richterin hält dieses Vorgehen für verfassungswidrig und findet deutliche Worte.
Von Newsdesk/©DPA
International
Queerfeindlichkeit
TIN