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Die LGBT-Delegation lebt sich ein

Tag 1: Auftakt nach Mass in Washington D.C.

Der Umzug zum Independence Day.
Der Umzug zum Independence Day.
Rühreier mit Speck, French Toast mit Ahornsirup und Bagels mit Cream Cheese – das erste Frühstück im Hotel am vergangenen Samstag war der perfekte Start in den «4th of July», den amerikanischen Unabhängigkeitstag. Wir waren bereits einen Tag vor dem offiziellen Beginn des IVLP angereist und hatten somit den „Independence Day“ zur freien Verfügung. Gestärkt zogen wir los, auf direktem Weg zum Weissen Haus. Von dort ging es weiter zur Constitution Avenue, einer mächtigen Strasse, die sich hinter der Präsidentenresidenz schnurgerade durch die Stadt zieht.

Farbenfroh zelebrierter Nationalstolz
Wir kamen gerade rechtzeitig zum Start der Independence Day-Parade. Diese bot ein buntes Spektakel mit einer sympathischen Portion Patriotismus: Überall Sterne, überall Streifen, überall die Farben Blau, Weiss und Rot. Polizisten auf riesigen Motorrädern und Pferden eröffneten den Umzug. Danach folgte ein scheinbar endloser Strom aus Blaskapellen und Trommelformationen. Deren Mitglieder,

Am 4. Juli zeigt man sich selbstverständlich patriotisch.
Am 4. Juli zeigt man sich selbstverständlich patriotisch.
makellos uniformiert und befiederte Hüte tragend, marschierten in punktgenauem Gleichschritt, während sie ihre Instrumente spielten. Tänzerinnen in goldig-glänzenden Kostümen schwangen Fahnen und schüttelten Pom Poms. Schönheitsköniginnen, brav winkend und mit strahlend weissem Zahnpasta-Lächeln, wurden in Oldtimern durch die klatschende Zuschauermenge gefahren, gefolgt von Cowboys in wunderbar kitschiger Edelmontur. Die Stimmung war ausgezeichnet, fröhlich und entspannt. Gerade auch für uns Touristen war die Parade ein sehr schönes Erlebnis und eine ideale Einstimmung für die kommenden zwei Wochen.

Kostenlose Museen
Danach besuchten wir das naturhistorische Museum der Stadt. Dieses ist eines der zahlreichen Museen, die sich beidseitig der «National Mall» – einem breiten, mehreren Kilometer langen Park zwischen dem Kapitol und dem Lincoln Memorial – aneinanderreihen und den Besuchern freien Eintritt gewähren. Das gigantische Museum glich einem Bienenstock und nach einer Weile brummte uns der Schädel. Aber klar: Wer am Nationalfeiertag in Washington D.C. ein kostenloses (und äusserst kinderfreundliches!) Museum besucht, kann kaum erwarten, besinnlich durch stille Ausstellungshallen wandeln zu können.

Glorioser Abschluss eines tollen Tages war das Abendessen in «Annie’s Steakhouse», wo uns die freundlichste, gesprächigste und lustigste Kellnerin aller Zeiten hervorragendes Essen und kühles Bier servierte. Woohoo!

Tag 2: Sonntag – Stadttour und Pizza

Das Thomas Jefferson Memorial.
Das Thomas Jefferson Memorial.
Der zweite Tag begann mit einer spannenden Tour durch Washington D.C. Wir hatten das Vergnügen, Hamza Awad von der Capital Communications Group als unseren Stadtführer zu haben. Er sprudelte vor Begeisterung und teilte mit uns während drei Stunden sein breites Wissen über die Bundeshauptstadt. Unter anderem besichtigten wir das Washington Monument und das Kapitol, das Thomas Jefferson- und Lincoln Memorial sowie Gedenkstätten, die Martin Luther King oder den Opfern des Vietnamkriegs gewidmet sind.

Wir erfuhren einerseits mehr über die geschichtliche Bedeutung dieser Sehenswürdigkeiten, andererseits informierte uns Hamza über die ausgeprägte Symbolik, die hinter fast allen dieser Bauten steckt. So ist zum Beispiel das Kapitol – Sitz des gesetzgebenden Kongresses – aus Marmor gebaut. In den Augen vieler Künstler sei Marmor der «ewige Stein», erklärte Hamza. Damit sollte zum Ausdruck gebracht werden, dass die demokratisch gewählte Legislative als Vertretung und Stimme des Volkes stets fortwähre. Demgegenüber sei das Weisse Haus aus normalem Stein gebaut: Zeichen dafür, dass das Präsidentenamt zeitlich limitiert und einem ständigen personellen Wechsel unterworfen ist.


«Besti Pizza wos jeh gäh het». Das amerikanische Essen hat es Redaktor Markus Stehle angetan.
«Besti Pizza wos jeh gäh het». Das amerikanische Essen hat es Redaktor Markus Stehle angetan.
Nach der Tour ging es zum Mittagessen in die Pizzeria Paradiso in Georgetown, einem der schönsten Viertel der Stadt. Das Restaurant ist äusserst beliebt, ein Tisch war nicht sofort erhältlich. Die halbstündige Wartezeit hatte sich aber gelohnt, die Pizzen waren ein Gaumenschmaus erster Güte. Mit Wonne genossen wir unser Essen und waren danach gewappnet, um gemütlich durch Georgetown zu bummeln. Der letzte Höhepunkt dieses Sonntags war erneut kulinarischer Natur. Wir genossen ein Abendessen im intellektuell-alternativ angehauchten «Busboys and Poets». In diesem Restaurant finden regelmässig Poetry Slams, Konzerte und Theatervorführungen statt, zudem verfügt das Lokal über einen eigenen Buchladen, der hauptsächlich progressive Literatur verkauft.

Auch Tag zwei war ein voller Erfolg und mit Spannung erwarteten wir den offiziellen Start des IVLP, der am nächsten Morgen bevorstand.


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