Zehntausende demonstrieren bei Pride in Polen
«Kiew Pride» in Warschau
Zehntausende Menschen haben in Warschau für die Rechte der LGBTIQ demonstriert. Die teils in bunte Kostüme gekleideten Teilnehmer*innen der Gleichheitsparade zogen am Samstag bei hochsommerlicher Hitze auf einer vier Kilometer langen Route durch das Zentrum der polnischen Hauptstadt.
Sie forderten mehr Toleranz und Gleichberechtigung in dem EU-Land. Manche schwenkten Regenbogenfahnen, manche trugen Plakate mit den Aufschriften «Akzeptanz» und «Liebe ist Liebe». In Polen sind gleichgeschlechtliche Ehen nicht erlaubt, LGBTIQ-Themen wurden an Schulen mittlerweile verboten (MANNSCHAFT berichtete)
In diesem Jahr findet die Veranstaltung gemeinsam mit der «Kiew Pride» statt, die wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine nicht dort abgehalten werden kann. Das in der Ukraine verhängte Kriegsrecht verbietet grosse Versammlungen. Polen hat nach Regierungsangaben mehr als zwei Millionen Flüchtlinge aus dem östlichen Nachbarland aufgenommen. «Das ist eine grosse moralische Unterstützung für uns, dass die Parade hier stattfindet», sagte Maria (42), die mit ihrer Partnerin für die Demonstration aus Kiew nach Warschau gereist war.
Unterstützung gab es auch aus Deutschland. Markus Löw, ehrenamtliches Vorstandsmitglied des LSVD, war nach Warschau gereist um Solidarität auszudrücken und den persönlichen Austausch zu forcieren. Der LSVD Berlin-Brandenburg legt Wert darauf, die Kontakte zu den queeren Communities in Polen und der Ukraine weiter zu verstärken.
Polens nationalkonservative PiS-Regierung engagiert sich sehr bei der humanitären und militärischen Hilfe für die Ukraine. Sie vertritt gleichzeitig gegenüber der LGBTQ-Community eine sehr restriktive Linie. Nach ihrer Darstellung ist der Kampf für mehr Recht von Schwulen, Lesben und Transsexuellen eine Bedrohung für die Werte der katholischen Kirche. Der Warschauer Oberbürgermeister Rafal Trzaskowski von der oppositionellen Bürgerplattform (PO) unterstützte die Pride-Parade dagegen und nahm auch selbst an ihr teil.
Das könnte dich auch interessieren
Deutschland
«Wir stehen unter Beschuss!» Neue Gewalt gegen Berliner Queers
Es gab an diesem Wochenende mehrere queerfeindliche Vorfälle in Berlin, in Prenzlauer Berg und in Schöneberg.
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
News
Ungarn
Stärker als das Verbot: Grösste Pride in Budapest seit 30 Jahren
Mit einem verschärften homophoben Kurs wollte der rechtspopulistische Regierungschef bei den Wählern punkten. Das polizeiliche Verbot der Pride-Parade dürfte aber eher nach hinten losgegangen sein.
Von Newsdesk/©DPA
Pride
News
Terrorpläne bei Swift-Konzert: Junger mutmasslicher Helfer angeklagt
Der Jugendliche soll u. a. Bombenbauanleitung aus dem Arabischen übersetzt haben.
Von Newsdesk/©DPA
Österreich
People
Deutschland
Religion
Musik
USA
Zu schwul: US-Versorgungsschiff «USNS Harvey Milk» wurde umbenannt
Die US-Marine hat ein Schiff umbenannt, das den Namen des 1978 ermordeten schwulen Bürgerrechtlers Harvey Milk trug.
Von Newsdesk Staff
News
Aktivismus
International