Wo Tausend Queers Fussball-EM feiern
Ein Safe Space für die Fans
Im Rahmen der Fussball-Europameisterschaft der Männer in Deutschland präsentiert der LSVD das Pride House Berlin. Hier jubelt die Community.
Das Pride House ist ein internationales Konzept für Sport-Grossveranstaltungen, das nun auch in Berlin umgesetzt wird. Hier, unweit vom Hauptbahnhof, treffen sich queere Personen und alle, die sich mit denselben Werten identifizieren und für ein respektvolles Miteinander und Vielfalt einsetzen. Für die Zeit der Sportveranstaltung öffnet sich ein kostenloser und sicherer, geschüzter Ort, an dem Sport live übertragen wird.
Die Stimmung ist jedes Mal hervorragend, und dass hier im Publikum mehr Deutschlandfahnen als Pride Flaggen gezeigt und geschwenkt werden – es scheint sich niemand daran zu stören.
Unter der Woche und wenn Deutschland nicht spielt, besuchen das Pride House im Schnitt zwischen 30 und 100 Menschen pro Spiel. Steht die deutsche Elf auf dem Platz, steigt die Anzahl der Besucher*innen auf 850 bis 1.100 Menschen. So viele Menschen waren es etwa beim Spiel Deutschland gegen Dänemark.
Beim Spiel gegen Spanien dürften es nicht weniger gewesen sein. Nun, da Gastgeber Deutschland ausgeschieden ist (Robert Andrich war mit pinken Haaren aufgelaufen – MANNSCHAFT berichtete), gibt es natürlich immer noch gute Gründe, im Pride House Fussball zu schauen: Die Schweizer Nati trifft im Viertelfinale an diesem Samstag auf England (18.00 Uhr). Trainer Murat Yakin ist optimistisch: «Warum sollen wir nicht auch das grosse England vor Probleme stellen. Wir sind in guter Verfassung und haben Selbstvertrauen.» Mit einem weiteren Sieg wäre die Schweiz erstmals in einem EM-Halbfinale dabei. «Wir freuen uns riesig auf diesen Moment», sagte der Trainer.
Das Pride House ist im Poststadion Moabit zu finden (Lehrter Str. 59, 10557 Berlin). Anreise mit dem öffentlichen Nahverkehr: Buslinien 123, 142 und N40 bis zur Haltestelle Poststadion. Alternativ beträgt der Laufweg vom Hauptbahnhof ca. 15 Minuten.
Das Pride House Berlin zur EM 2024 ist eine Idee der von der Senatsverwaltung für Inneres und Sport initiierten AG LGBTIQ im Berliner Sport. Das Projekt wird vom Lesben- und Schwulenverband (LSVD) Berlin-Brandenburg mit finanzieller Unterstützung der Senatsverwaltung für Inneres und Sport und in Kooperation mit dem Landessportbund Berlin, dem Bezirkssportbund Mitte sowie der Ansprechperson Queeres Berlin, Alfonso Pantisano, als Teil des Nachhaltigkeitsprogramms der Sportmetropole Berlin zur UEFA EURO 2024 umgesetzt.
Fussballer und das Coming-out: Unsere schwule Elf. In Deutschland läuft wieder eine EM ohne geoutete Profis (MANNSCHAFT+)
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