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Urteil im Kosovo – Trans Mann darf Namen ändern

Blert Morina ist Geschäftsführer der queeren Rechtsorganisation Center for Equality and Liberty

LGBTIQ im Kosovo
Blert Morina (Foto: Facebook)

Blert Morina wird als erste Person im Kosovo bekannt, die Namen und Geschlecht in den Ausweispapieren ändern darf – ein wichtiger Erfolg für LGBTIQ im Kosovo.

Blert Morina hat eine zweijährige gerichtliche Auseinandersetzung gewonnen und kann nun endlich von seinem Recht Gebrauch machen, den Namen und das Geschlecht in seinen Dokumenten zu ändern. Zuvor war das abgelehnt worden.

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Im Dezember bekräftigte das Gericht von Prishtina sein Recht, den Namen und die Geschlechtsbezeichnung in seinen Dokumenten zu ändern. Damit ist er die zweite Person, der ein Gericht dieses Recht zusprach – die erste Person blieb laut Kosovo Two Point Zero (K2.0) anonym.

Die Anwältin Morinas, Rina Kika, erklärte, es gebe gute Gesetze im Kosovo, die aber nicht umgesetzt würden. Dies scheitere am Widerstand von Institutionen, diese Gesetze umzusetzen. Teil der Klage sei es gewesen, den Kläger für immaterielle Schäden wie Angst und Stress zu entschädigen, die durch Verstösse gegen Blerts Rechte auf Privatleben, Gleichbehandlung und Menschenwürde verursacht wurden. Diesen Teil hatte das Gericht aber abgewiesen.


Morina, der Geschäftsführer der queeren Rechtsorganisation Center for Equality and Liberty, sagte, er sei «hocherfreut», diesen Rechtsstreit zu gewinnen und dieses Kapitel seines Lebens endlich zu beenden.

«Es gab Momente, in denen es zu viel wurde, um meine Arbeit, die Transition, den Druck der Gesellschaft und dann der Medien ins Gleichgewicht zu bringen», sagte er gegenüber K2.0. Das grösste Problem sei gewesen, mit seinen Dokumenten, die einen falschen Namen und das falsche Geschlecht auswiesen, ausserhalb des Kosovo zu reisen.

Am Montag ging Morina zur Gemeinde Gjakova, um offiziell neue Dokumente anzufordern – dieselbe Institution, die vor zwei Jahren seinen Antrag auf Änderung seines Namens und seines Geschlechtsmarkers von f in m abgelehnt hatte. Das Gericht entscheid, dass diese Ablehnung rechtswidrig war, und wies die Institution an, Morinas Dokumente binnen zwei Wochen nach seiner Anfrage zu aktualisieren.


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«Ich bin so glücklich, dass meine Familie endlich von dem Druck befreit wird, unter dem sie in den letzten Jahren stande», sagte Morina. Am wichtigsten sei ihm aber, dass andere Menschen mit dem gleichen Anliegen wie er das nicht durchmachen müssen. Das Urteil ist ein wichtiger Fortschritt für LGBTIQ im Kosovo. Dort fand 2017 die erste Pride in der Geschichte des Landes in Pristina statt (MANNSCHAFT berichtete).

Wie für alle andere Staaten des Westlichen Balkans besteht auch für Kosovo die Perspektive eines Beitritts zur Europäischen Union – im April 2016 trat ein Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen (SAA) zwischen der EU und Kosovo in Kraft. Ein Beitritt ist aber noch nicht absehbar, weil bislang nicht alle EU-Staaten die Republik anerkennen, etwa Spanien.


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