Ungarn wirft EU «Machtmissbrauch» vor
Es sei ein «politisch motivierter Spruch», weil Ungarn ein Gesetz zum Kindesschutz in Kraft gesetzt habe
Ungarn hat mit schweren Vorwürfen auf das Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) zum neuen Rechtsstaatsmechanismus der EU reagiert.
Das Gericht habe einen «politisch motivierten Spruch» gefällt, weil Ungarn jüngst ein Gesetz zum Kindesschutz in Kraft gesetzt habe, schrieb Justizministerin Judit Varga am Mittwoch auf ihrem Twitter-Konto. «Die Entscheidung ist ein lebender Beweis dafür, wie Brüssel seine Macht missbraucht.»
Der EuGH hatte kurz zuvor die Klage Ungarns und Polens gegen die Regelung abgewiesen, wonach künftig EU-Mitgliedsländern bei Verstössen gegen die Rechtsstaatlichkeit Fördermittel entzogen werden können.
Varga spielte auf ein vergangenes Jahr verabschiedetes Gesetz an, das Kinder und Jugendliche in Ungarn vor bestimmten Inhalten und Darstellungen zur Sexualität schützen soll. Kritiker sehen darin das Bestreben, homosexuelle und transsexuelle Menschen auszugrenzen und Jugendliche von Informationen zu diesen Themen abzuschneiden. (MANNSCHAFT berichtete über die Kritik an dem Gesetz.)
Die EU hatte deswegen ein Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet. Der Vorgang steht in keinem Zusammenhang mit dem Rechtsstaatsmechanismus. (MANNSCHAFT berichtete über die Kampagne in Ungarn gegen LGBTIQ.)
Das könnte dich auch interessieren
NRW
Raubmord aus Homophobie? Belohnung für Hinweise ausgesetzt
Mitten in der Nacht wird ein Mann vor 35 Jahren brutal erschlagen. Viele Menschen werden befragt – ohne Erfolg. Eine DNA-Spur soll jetzt die Wende in dem Fall bringen.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Queerfeindlichkeit
News
Justiz
Serie
Netflix erzählt schwules Militärdrama «Boots» und zeigt erste Bilder
Was passiert, wenn ein queerer Mann in den 1990ern ein Elitesoldat werden will?
Von Newsdesk Staff
News
Kultur
Berlin
Studie zeigt massive Gewalt gegen trans Personen
Expert*innen sprechen von einem «alltäglichem Risiko» – und geben Hinweise, wie die Situation verbessert werden kann
Von Newsdesk Staff
News
TIN
Wissenschaft
News
Strafe fürs Gendern? Weimer plant keine Kürzung öffentlicher Zuschüsse
Sternchen oder Binnen-I: Kulturstaatsminister Weimer hat gendergerechte Sprache in seiner eigenen Behörde untersagt - und eine Sache klargestellt.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Gendern