UN-Bericht: Iran foltert LGBTIQ Kinder mit Elektroschocks

Der britische LGBTIQ-Aktivist Peter Tatchell spricht von Nazi-Methoden

Symbolbild: Unsplash
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Ein UN-Bericht über Menschenrechtsverletzungen im Iran enthält Hinweise, dass dort queere Kinder mit Elektroschocks gefoltert werden, wie die Jerusalem Post berichtet.

Dass die Islamische Republik Iran jährlich über tausend Homosexuelle zwangsoperieren soll, um Homosexualität «auslöschen», wurde bereits im vergangenen Jahr bekannt (MANNSCHAFT berichtete). Nun folgt eine weitere Schreckensmeldung.

Der UN-Sonderberichterstatter für Iran, Javaid Rehman, schreibt in dem Bericht, der am Mittwoch veröffentlicht wurde, er sei «besorgt über Berichte, dass lesbische, schwule, bisexuelle und trans Kinder Elektroschocks und der Verabreichung von Hormonen und starken psychoaktiven Medikamenten ausgesetzt wurden». Diese Praktiken seien praktisch Folter und eine grausame, unmenschliche und erniedrigende Behandlung, die die Verpflichtungen des Staates aus dem Übereinkommen über die Rechte des Kindes verletzen.

Der britische LGBTIQ-Aktivist Peter Tatchell sagte gegenüber der Jerusalem Post: «Es ist eine schockierende Enthüllung, dass das iranische Regime LGBTIQ Kinder Elektroschocks, Hormonbehandlungen und psychoaktiven Medikamenten aussetzt, um deren sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität zu ‚heilen‘. Solche Misshandlungen erinnern an die medizinischen Behandlungen von LGBTIQ durch die Nazis und andere faschistische Regime.»

 

Laut dem UN-Bericht sei der Sonderberichterstatter bestürzt, «dass Personen, die sich als lesbisch, schwul, bisexuell und transgender identifizieren, Menschenrechtsverletzungen und weit verbreiteter Diskriminierung ausgesetzt sind. Hochrangige Funktionäre des Regimes belegen die LGBT-Community mit hasserfüllten Begriffen, unter anderem indem sie Individuen als ‚untermenschenhaft‘ und ‚krankhaft‘ bezeichnen».

Sogar die Todesstrafe könne in der Islamischen Republik für einvernehmliche sexuelle Handlungen zwischen Personen des gleichen Geschlechts verhängt werden, heisst es am Ende des Berichtes. Dieses bestätigt auch der 2019er Jahresbericht des Landesamtes für Verfassungsschutz Hamburg, der vergangenen Sommer veröffentlicht wurde – die Todesstrafe wird mittels 100 Peitschenhieben verhängt. (Danial ist aus dem Land geflohen und lebt jetzt in der Schweiz – MANNSCHAFT+).

Erst kürzlich hatte im Iran ein Kleriker einen angeblichen Zusammenhang zwischen Corona-Impfstoffen und Homosexualität hergestellt und von Impfungen abgeraten. Das iranische Gesundheitsministerium geht nun gegen den Mann vor (MANNSCHAFT berichtete).

Eine lesbische Frau wurde in Neuseeland immer wieder ins Krankenhaus eingeliefert und mehr als 200 Mal mit Elektroschocks behandelt. Über 12 Jahre dauerte die brutale erzwungene «Konversionstherapie» in Neuseeland (MANNSCHAFT berichtete).

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