Ulrich Matthes: Es gibt in unserer Branche grosse ungeoutete Promis
Ulrich Matthes spielt ab Freitag am Berliner DT den Big Daddy in «Die Katze auf dem heissen Blechdach» von Tennessee Williams.
Das Stück erlebte 1955 seine Erstaufführung in New York, damals u.a. mit Barbara Bel Geddes, die später als Miss Ellie in der Serie «Dallas» weltberühmt wurde.
Die Homosexualität der Figur Brick spielt in «Die Katze auf dem heissen Blechdach» eine wichtige Rolle. Der ehemalige Footballstar und Sportreporter ist Alkoholiker, die Beziehung zu seinem besten Freund wird von seiner Frau als homosexuell verdächtigt,, darauf führt sie auch ihre Kinderlosigkeit zurück. Bricks Vater, Big Daddy, wird am Deutschen Theater von Ulrich Matthes gespielt, als dessen Sohn Brick ist Jeremy Mockridge zu sehen.
Matthes wurde nun aus diesem Anlass im Interview mit der Berliner B.Z. auf sein Coming-out im Rahmen von Actout vor knapp drei Jahren angesprochen (MANNSCHAFT berichtete). «Ich gehe mit meinem Schwulsein nicht hausieren», erklärte Matthes. «Aber dann habe ich mich aus Solidarität doch bereiterklärt. Wenn junge Kollegen davon profitieren, dass sich ein 60-jähriger Kollege outet, lasse ich mich gern überzeugen.» Es gebe leider immer noch einige Ressentiments in der Gesellschaft.
Es gibt auch in unserer Branche grosse Promis, von denen viele Kollegen wissen, dass sie schwul sind.
Angesprochen auf Kolleg*innen bei Film und Theater sagt Matthes: «Es gibt auch in unserer Branche grosse Promis, von denen viele Kollegen wissen, dass sie schwul sind, aber sie haben bei unserer Aktion nicht mitgemacht.» Es scheine noch immerein Risiko zu sein. „Ich finde das traurig», so der Schauspieler. Zwar habe sich in der Gesellschaft viel entwickelt, aber es könnte laut Matthes noch entspannter und menschenfreundlicher werden. «Selbst in Berlin haben die gewalttätigen Übergriffe wieder zugenommen. Sich küssende Männer sind für viele Menschen nach wie vor ein rotes Tuch. Deswegen war unsere Aktion wichtig.»
Zuletzt hatte sich Matthes an einer Lesung gegen Antisemitismus im Deutschen Theater beteiligt. «Ich finde es furchtbar, dass im Jahr 2023 Jüdinnen und Juden wieder Angst haben müssen», so der Schauspieler. Die Lesung gestaltete u.a. auch Seyran Ates mit. Die Mitbegründerin der Berliner Ibn-Rushd-Goethe-Moschee zitierte aus einem Text des französischen Philosophen Jean-Paul Sartre, der geschrieben hatte: «Der Antisemitismus ist kein jüdisches Problem, er ist unser Problem.» (mit dpa)
Auf zum Voting: Wer wird Queero 2023? Hier sind die nominierten Vereine und Aktivist*innen aus der Schweiz, aus Österreich und aus Deutschland
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