Turkmenistan: Zwei Jahre Gefängnis wegen Homosexualität
Gericht verurteilt prominenten Schauspieler und weitere Männer aus der Unterhaltungsbranche
Ein Gericht in Turkmenistan hat mehrere Männer wegen Homosexualität zu zwei Jahren Haft verurteilt, darunter ein prominenter Schauspieler. Human Rights Watch vermutet, dass die Behörden Analuntersuchungen erzwingen.
Homosexualität wird in Turkmenistan weiterhin mit Haftstrafen geahndet. Im März verhafteten die Behörden einen prominenten Schauspieler und weitere Männer aus der Unterhaltungsbranche und warfen ihnen homosexuelle Handlungen vor. Ein Gericht verurteilte sie am 7. Mai zu zwei Jahren Haft, einige Männer kamen frei.
Wie Human Rights Watch HRW berichtet, ist Turkmenistan eines von 69 Länder, in denen homosexuelle Handlungen zwischen Männer unter Strafe stehen. Artikel 135 des Strafgesetzbuches sieht Haftstrafen von bis zu zwei Jahren vor, für Wiederholungstäter gar zwischen fünf und zehn Jahren.
«Dieses eklatant diskriminierende Gesetz, das gegen die internationalen Menschenrechtsverpflichtungen Turkmenistans verstösst, ermöglicht es der Polizei, schwule und bisexuelle Männer zu schikanieren, zu erpressen, zu erniedrigen sowie zu missbrauchen», so HRW.
Malaysier ficht muslimisches Gesetz gegen Homosexuelle an
Die Menschenrechtsorganisation vermutet, dass verhaftete Männer einer Analuntersuchung unterzogen werden – eine Praxis, die gemäss des UNO Ausschusses gegen Folter als Foltermethode gilt. HRW verweist auf einen Fall aus 2013. Damals arbeitete medizinisches Personal mit den Behörden zusammen, um bei einem 18-jährigen Mann Analuntersuchung durchzuführen. Ihm wurden homosexuelle Handlungen vorgeworfen.
Solche Untersuchungen haben keine medizinische Begründung. Sie sind eine grausame, unmenschliche und erniedrigende Behandlung, die auf Folter hinauslaufen können», schreibt HRW weiter. «Sie verstossen gegen das Übereinkommen gegen Folter und gegen den Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte, die beide von Turkmenistan ratifiziert wurden.»
Im April gewährte ein europäisches Land einem 23-jährigen Mann aus der Hauptstadt Aschgabat Asyl, nachdem er von der Polizei verfolgt und erpresst worden war (MANNSCHAFT berichtete).
Homosexuelles Paar aus Sambia am Afrikatag begnadigt
Obwohl Maksat (Name geändert) derzeit in einem freien Land wohnt, in dem Mitglieder der LGBTIQ-Community frei leben können, kann er seine Sexualität immer noch nicht vollständig offen sehen. Er sagte, er habe seinen Freunden und Verwandten in Turkmenistan immer noch nichts über sein Schwulsein erzählt, da dies seine Eltern «beschämen» würde.
Das könnte dich auch interessieren
News
Sonderregister für trans Personen? Bundesregierung «kassiert Pleite»
Seit bald einem Jahr ist das Selbstbestimmungsgesetz in Kraft. Dies erleichtert TIN-Personen die Änderung des Vornamens und des Geschlechtseintrags. Das Innenministerium wollte per Verordnung ein stark kritisiertes «Sonderregister» im Bundesrat durchsetzen.
Von Newsdesk Staff
Deutschland
TIN
News
Neuer Umfragerekord für AfD in Sachsen-Anhalt
In einem Jahr wird in Sachsen-Anhalt gewählt. Die queerfeindliche AfD liegt in den Umfragen vorn und baut ihren Vorsprung noch aus. Auch Alice Weidel legt bei Sympathiewerten zu.
Von Newsdesk/©DPA
Gesellschaft
Deutschland
Schweiz
Drag Queens gegen Zombies – und mehr queere Filmhighlights in Genf
Das Geneva International Film Festival präsentiert erstmals wieder zahlreiche Produktionen, die queere Lebensrealitäten, Geschichte und Körperlichkeit in den Fokus rücken.
Von Newsdesk Staff
News
Drag
Kultur
Film
USA
Trump ehrt ultrarechten Charlie Kirk mit Freiheitsmedaille
Mehr als einen Monat nach dem Tod Charlie Kirks ehrt Trump den rechten Aktivisten. Fast zeitgleich macht sein Aussenministerium mit einer Drohung Ernst.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Religion
News