Bei kritischer Rechtslage: Queere WM-Fans in Katar «willkommen»

Eine öffentliche Zurschaustellung von Zuneigung sei jedoch verpönt, so der Chef des Organisationskomitees

Bild: iStockphoto
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Nasser al-Khater, Chef des Organisationskomitees der WM in Katar, sprach sich für die Sicherheit aller Fans während des Grossanlasses aus, darunter auch homo- und bisexuelle sowie trans Fans. Man müsse jedoch die Sitten des Golfstaats respektieren.

Am Mittwoch stand Nasser al-Khater den Medien für diverse Fragen zur FIFA-Fussballweltmeisterschaft 2022 in Katar zur Verfügung. Im Golfstaat sind homosexuelle Handlungen illegal, bei trans Personen ist die Rechtslage unklar. Gemäss der französischen Nachrichtenagentur AFP thematisierten die Medien die Sicherheit von trans Fans, die für die WM nach Katar reisen.

«Ich möchte alle Fans, ungeachtet ihres Geschlechts, ihrer Orientierung, ihrer Religion und ihrer ethnischen Zugehörigkeit versichern, dass Katar eines der sichersten Länder der Welt ist – und dass sie hier alle willkommen sein werden», sagte al-Khater. Erwartet werden über eine Million Gäste aus dem Ausland. «Die Sicherheit jedes einzelnen Fans hat für uns die höchste Wichtigkeit.»

Al-Khater betonte, dass man viel Aufwand in die Ausbildung der Sicherheitskräfte investiere, damit sie Dinge, die «kulturell anders» sind, im «entsprechenden Rahmen» sehen. Er erwartet jedoch auch, dass man sich den Sitten des Golfstaats anpasse. «Eine öffentliche Zurschaustellung von Zuneigung ist verpönt und nicht Teil unserer Kultur – das gilt jedoch für alle.»

Gefragt nach der Verfügbarkeit von alkoholischen Getränken fügte al-Khater hinzu: «Katar ist ein konservatives Land, ein bescheidenes Land. Alkohol ist nicht Teil unserer Kultur – Gastfreundschaft hingegen schon.»

Nasser al-Khater, CEO des Organisationskomitees der WM 2022 in Katar. (Bild: LinkedIn)
Nasser al-Khater, CEO des Organisationskomitees der WM 2022 in Katar. (Bild: LinkedIn)

Alkoholische Getränke sollen während der Fussball-WM für Fans aus dem Ausland zugänglich sein – nicht in traditionellen Lokalen, sondern an spezifischen Orten, die man noch designieren müsse. Wer als Betrunkener in der Öffentlichkeit auffällt, macht sich strafbar, der Ausschank von alkoholischen Getränken ist nur wenigen Bars und Restaurants in Hotels des oberen Preissegments vorbehalten.

So lange alkoholisierte Personen nicht allzu «miserabel» oder «aufgebracht» seien, habe man keine Probleme, so al-Khater. «Wir sind ein kleines Land, verfügen jedoch um die Kapazitäten, um die WM sicher durchzuführen.»

Für viele Fussballmannschaften ist Katar eine beliebte Destination für ein Trainingslager im Winter. Im Januar weigerte sich der finnische Stürmer Riku Riski nach Katar zu reisen (MANNSCHAFT berichtete). Sein Team, die finnische Nationalmannschaft, bereitete sich im Golfstaat für die EM-Qualifikation vor. Als ausschlaggebende Gründe nannte Riski die schlechten Arbeitsbedingungen für ausländische Gastarbeitende sowie die eingeschränkten Rechte bezüglich Meinungs- und Versammlungsfreiheit.

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