in ,

Ihre zweite Heimat war die Schweiz: Trauer um Tina Turner

Sie hatte eine treue queere Fangemeinde

Tina Turner
2005: Tina Turner in London (Foto: Stefan Rousseau/PA Wire/dpa)

Tina Turner ist im Alter von 83 Jahren nach langer Krankheit in Zürich gestorben. Das teilte ihr Management mit.

Tina Turner prägte über Jahrzehnte die Pop- und Rock-Musik. Sie wurde mit Liedern wie «What’s Love Got To Do With It?», «We Don’t Need Another Hero» oder «Private Dancer» weltberühmt. Nach einer Abschiedstournee 2009 zog sie sich im Alter von 70 Jahren ins Privatleben zurück.

Mit Tina Turners Tod hat die Welt eine Ikone verloren. Ihre Songs und die vielen Erinnerungen, die damit verbunden sind, werden bleiben. Meine Gedanken sind bei den Angehörigen dieser beeindruckenden Frau, die in der Schweiz eine zweite Heimat gefunden hat. #tinaturner pic.twitter.com/H5Mha3Nc2F

— Alain Berset (@alain_berset) May 24, 2023

Der Schweizer Bundespräsident Alain Berset hat sich tief betroffen über den Tod der Rock-Legende gezeigt. «Mit Tina Turners Tod hat die Welt eine Ikone verloren. Ihre Songs und die vielen Erinnerungen, die damit verbunden sind, werden bleiben», schrieb Berset am Mittwochabend auf Twitter. Seine Gedanken seien bei den Angehörigen dieser Frau, die in der Schweiz eine zweite Heimat gefunden habe. Turner hatte seit 2013 die Schweizer Staatsbürgerschaft.

Tina Turner
Dublin, 2009: Tina Turner (Foto: Niall Carson/PA Wire/dpa)

Der Gemeindepräsident von Küsnacht, Markus Ernst, fand lobende Worte über den Weltstar. «Sie hat Freude gehabt an diesem Dorf, und das Dorf hat Freude an ihr gehabt. Das hat man gespürt», sagte Ernst dem Boulevard-Blatt «Blick». Turner hatte rund 20 Jahre in der Gemeinde am Zürichsee gelebt. Sie war am Mittwoch im Alter von 83 Jahren nach langer Krankheit gestorben.


Bekannt wurde Tina Turner in den Sechziger und Siebzigerjahren im Duo mit ihrem damaligen Ehemann Ike Turner. Mit Hits wie «River Deep – Mountain High» und «Nutbush City Limits» stürmten sie die Charts vieler Länder.

Im Laufe ihrer langen Karriere gewann Tina Turner insgesamt 12 Grammy Awards, sie wurde im Jahr 1986 mit einem Stern auf dem Hollywood Walk of Fame geehrt und 1991 als Duo mit Ike in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen.

Wie Turner erst später enthüllte, war die Ehe eine Tortur für sie. Mit 37 Jahren flüchtete sie vor ihrem gewalttätigen Ehemann. Nach der Scheidung startete sie mit ihrer Solokarriere durch.


Lieber jemand anderes Putzfrau als Ike Turners Ehefrau!

Da war sie fast 40, nur mit ein paar Cents in der Tasche und als alleinerziehende Mutter zweier Söhne. Sie sang und tanzte zuerst in Clubs und Hotels. Sie habe geputzt, wo sie unterkam, sagte sie: «Lieber jemand anderes Putzfrau als Ike Turners Ehefrau!»

🎵 Simply The Best 🎵 #TinaTurner 🫳🏾🎤pic.twitter.com/MFwjiqUcxj

— 𝓪𝓻𝟫️️© (@ar9cip) May 25, 2023


Das Leben von James Baldwin wird mit Billy Porter verfilmt: Der schwarze schwule Autor ist eine Ikone der LGBTIQ-Literaturgeschichte 


Turner zeigte sich nach ihrem Rückzug nur noch selten in der Öffentlichkeit. Seit den Neunzigerjahren lebte sie mit ihrem deutschen Partner, dem Musikmanager Erwin Bach am Zürichsee in der Schweiz.

Tina Turner
Tina Turner 1996 in London (Foto: David Giles/PA Wire/dpa)

Sie hatte eine grosse queere Fangemeinde. So hat sie bei der Eröffnungszeremonie der ersten Gay Games 1982 gesungen – die fanden damals in San Francisco statt. Zudem wurden ihre Songs und ihr Stil über Jahrzehnte von Dragqueens auf der ganzen Welt nachgeahmt.

Tina Turner at 60.
Fearless and Fabulous. pic.twitter.com/86DYndQvvt

— 📿🏳️‍🌈Henry Amador-Batten (@AmadorBatten) May 25, 2023

Viele Stars reagierten traurig und erschüttert auf den Tod der Musikerin. Der britische Rockstar Mick Jagger hat sich zutiefst traurig gezeigt. «Ich bin so traurig über den Tod meiner wundervollen Freundin Tina Turner. Sie war wirklich eine enorm talentierte Künstlerin und Sängerin. Sie war inspirierend, warm, lustig und grosszügig», schrieb der 79-jährige Frontmann der Rolling Stones auf Instagram. Er fügte hinzu: «Sie hat mir so viel geholfen, als ich jung war, und ich werde sie nie vergessen.» Dazu postete Jagger das Foto einer ekstatisch tanzenden jungen Tina Turner.

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von Mick Jagger (@mickjagger)

Gloria Gaynor («I Will Survive») schrieb bei Twitter: «Ich bin sehr, sehr traurig über den Tod von Tina Turner, der ikonischen Legende, die den Weg für so viele Frauen in der Rockmusik ebnete, schwarz wie weiss.»

I am so, so very sad to hear of the passing of @TinaTurner, the iconic legend who paved the way for so many women in rock music, black and white. She did with great dignity & success what very few would even have dared to do in her time and in that genre of music 🕊 #TinaTurner pic.twitter.com/HrcJj7PltI

— Gloria Gaynor (@gloriagaynor) May 24, 2023

Vor dem Sterben hatte die Buddhistin nach eigenen Worten keine Angst. «Ich bin bereit, wenn die Tür sich öffnet», sagte sie im Oktober 2018 der Zeit. Turner hatte etwa Darmkrebs und ein Nierenversagen. Ihr Mann Erwin spendete ihr 2017 eine Niere.

Madonna lehnt Verkauf von Rechten ab: «Es sind meine Songs!» Dafür bringt sie ihre Alben noch einmal raus (MANNSCHAFT berichtete).


Heartstopper

«Heartstopper»: Nick und Charlie verliebt in Paris

Aufregung um trans Frau in Wiener Damensauna