Trauer um schwulen Ex-Fussballer Stephen Laybutt
Er wurde 46 Jahre alt
Der ehemalige australische Profi-Fussballspieler Stephen Laybutt wurde tot aufgefunden. Zuvor war er vermisst gemeldet worden.
Stephen John Laybutt, der sich nach seinem Rückzug vom Fussball im Jahr 2008 öffentlich als schwul geoutet hatte, besuchte am Freitagabend Freunde, bevor er verschwand. Am nächsten Tag wurde eine Vermisstenanzeige aufgegeben.
Sein Fahrzeug wurde am Samstag vor einem Geschäft in Cabarita Beach geparkt gefunden, eine umfangreiche Suche wurde eingeleitet. Laybutts Leiche wurde schliesslich am Sonntagabend in der Nähe von Cabarita Beach, südlich von Brisbane, entdeckt.
Die Polizei von New South Wales hat einen Unfall ausgeschlossen. Laybutt nahm sich das Leben, wie australische Medien berichten.
Seine Homosexualität wagte er lange nicht, vor Teamkollegen und Fans zu offenbaren. «Es erfordert einiges an Anstrengung, sich so zu verstecken», berichtete Laybutt dem Sydney Morning Herald im Jahr 2021 darüber, wie er seine Sexualität während seiner Karriere geheim hielt. (Thomas Hitzlsperger hatte sich vor zehn Jahren nach dem Ende seiner Profi-Karriere als schwul geoutet – MANNSCHAFT+)
Das macht einen kaputt und man begibt sich auf den Weg der Selbstzerstörung.
«Ich hatte Freundinnen; Ich dachte, ich müsste diesen Weg gehen, aber du fragst dich: Wie soll das funktionieren? Dann geht der Fussball weiter, das Leben geht weiter und du sagst dir: Komm schon, werde ehrlich.» Er habe sich ständig selbst belogen. «Das macht einen kaputt und man begibt sich auf den Weg der Selbstzerstörung», so der frühere Fussballer.
James Johnson, CEO von Football Australia, würdigte Laybutts «dauerhaftes Vermächtnis». Johnson sagte: «Wir erinnern uns an Stephen nicht nur wegen seiner Leistungen auf dem Feld, sondern auch wegen seines Charakters und des positiven Einflusses, den er auf die Menschen um ihn herum hatte.»
Der ehemalige Innenverteidiger bestritt zwischen 2000 und 2004 insgesamt 15 Länderspiele für Australien und vertrat das Land auch bei den Olympischen Spielen 2000.
2021 hatte Laybutts Landsmann, der Fussballer Josh Cavallo seine Homosexualität in einem Video öffentlich gemacht (MANNSCHAFT berichtete).
_____________________________________
Brauchst du Hilfe? Wende dich in der Schweiz telefonisch an die Nummer 143 oder schreibe an die Berater*innen von Du-bist-Du.ch. In Österreich hilft die HOSI Wien (zu Büroöffnungszeiten) unter (+43) 660 2166605, das Kriseninterventionszentrum oder für LGBTIQ die psychosoziale Beratungsstelle Courage. In Deutschland gibt es die Notfall-Nummer 19446, zudem hilft u.a. der Verband für lesbische, schwule, bisexuelle, trans, intersexuelle und queere Menschen in der Psychologie, in Städten wie Köln kann man sich an Rubicon wenden.
Das könnte dich auch interessieren
Justiz
Kein sicheres Herkunftsland, wenn Homosexuelle verfolgt werden
Listen sicherer Herkunftsstaaten ermöglichen schnellere Asylverfahren. Italien nutzt sie bei seinem umstrittenen «Albanien-Modell». Nun macht das höchste EU-Gericht dafür Vorgaben.
Von Newsdesk/©DPA
News
International
Sport
«Nur biologisch weiblich»: World Athletics bittet Frauen zum Gentest
Der Leichtathletik-Weltverband verlangt zur WM verpflichtende Gentests von den Athletinnen. Das biologische Geschlecht soll damit überprüft werden. Der Präsident verteidigt die Massnahme.
Von Newsdesk/©DPA
News
TIN
Geschlecht
Grüne
Übergriffe auf LGBTIQ: «Die gesellschaftliche Vielfalt ist bedroht»
Übergriffe bei Veranstaltungen zum Christopher Street Day, Angriffe auf queere Menschen: Grünen-Chef Felix Banaszak sieht das als Gefahr für die ganze Gesellschaft.
Von Newsdesk/©DPA
Bi
Deutschland
News
Politik
Liebe
Erster offen schwuler Fussballprofi Spaniens hat geheiratet
Alberto Lejárraga hat im Juni seinen langjährigen Partner Ruben Fernandez geheiratet. Der einzige offen schwule Spieler im spanischen Männerfussball teilt nun Fotos der Feier und verbringt die Flitterwochen in Japan.
Von Newsdesk/©DPA
Sport
People