Tom Daley marschiert mit Pride-Flaggen bei Commonwealth Games auf

Er will damit vor einer Milliarde Zuschauer*innen ein Zeichen für LGBTIQ-Sichtbarkeit setzen

Tom Daley und sechs LGBTIQ-Sportler*innen in Birmingham (Foto: Facebook / Tom Daley)
Tom Daley und sechs LGBTIQ-Sportler*innen in Birmingham (Foto: Facebook / Tom Daley)

Die Briten haben ihr Versprechen gehalten und in Birmingham, bei der Eröffnung der Commonwealth Games, ein klares Zeichen für Diversität und Inklusion gesetzt für viele andere teilnehmende Nationen, die Homosexualität nach wie vor kriminalisieren.

Im Zentrum der Aufmerksamkeit stand Superstar Tom Daley, der zusammen mit sechs queeren Athlet*innen mit sogenannten Progress-Pride-Fahnen einmarschierte. Auf diesen Fahnen sieht man auch einen Kreis, der für die Inklusion von intersexuellen Menschen steht (MANNSCHAFT berichtete).

Die neue Progress-Pride-Fahne, die Valentino Vecchetti entworfen hat (Foto: Intersex Equality Rights UK / Instagram)
Die neue Progress-Pride-Fahne, die Valentino Vecchetti entworfen hat (Foto: Intersex Equality Rights UK / Instagram)

Auf seinen Social-Media-Kanälen schreibt Daley: «Ich und sechs aussergewöhnliche LGBTIQ-Sportler*innen und -Fürsprecher*innen aus dem gesamten Commonwealth tragen das Queen’s Baton ins Stadium. In mehr als der Hälfte der Commonwealth-Länder ist Homosexualität immer noch ein Verbrechen und in dreien kann die Todesstrafe als Höchststrafe verhängt werden.»

Erbe des Kolonialismus Weiter heisst es: «Diese Gesetze sind ein Erbe des Kolonialismus. Bei der Eröffnungsfeier geht es uns darum, der Milliarde Menschen, die zuschauen, LGBTIQ-Sichtbarkeit zu zeigen. Deshalb möchte ich die sechs unglaublichen Personen hervorheben, die mit mir ins Stadium laufen.»

Daley nennt Bisi Ailimi aus Nigeria, Glenroy Murray aus Jamaika, Dutee Chand aus Indien, Moud Goba aus Simbabwe, Jason Jones aus Trinidad und Prossy Kakooza aus Uganda.

Eine Kurzbiografie der sechs LGBTIQ-Aktivist*innen folgt in Daleys Post.

Die Commonwealth Games finden alle vier Jahre statt. Zum Commonwealth gehören heute 56 Staaten, viele davon ehemalige britische Kolonien.

Wie bei der Church of England, deren Oberhaupt die Queen ist, entstehen vielfach Spannungen zwischen progressiven gesellschaftlichen Einstellungen in Grossbritannien selbst und extrem konservativ-religiösen Einstellungen in anderen Ländern, was zum Beispiel die Einführung der Ehe für alle bei der Church of England bislang verhindert hat, zu der grosse Glaubensgemeinschaften in Afrika gehören. (MANNSCHAFT berichtete über die Position der Church of England bezüglich sogenannter «Homoheilung».)

Die aktuellen Commonwealth Games in Birmingham gehen noch bis zum 8. August.

 

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