«The Drag and Us» – Das ZDF holt die High Heels raus

Eine Dragqueen im Zentrum der neuen Sitcom

Guido (Ben Blaskovic, l.) rast vor Eifersucht und möchte von Cathérine (Ralph Kinkel, M.) wissen, wieso sie neuerdings bei Franziska (Paula Paul, r.) wohnt. Foto: ZDF/ Walter Wehne
Guido (Ben Blaskovic, l.) rast vor Eifersucht und möchte von Cathérine (Ralph Kinkel, M.) wissen, wieso sie neuerdings bei Franziska (Paula Paul, r.) wohnt. Foto: ZDF/ Walter Wehne

Was passiert, wenn bei einer überforderten alleinerziehenden Mutter zweier pubertierender Söhne eine Dragqueen einzieht? Die neue Sitcom «The Drag and Us» will das Leben bunter machen und alte Rollenbilder über den Haufen werfen.

Die alleinerziehende Franziska führt einen Schlossereibetrieb und hat immer versucht, ihren Söhnen Nikki und Freddy Mutter und Vater gleichzeitig zu sein; ein echter Vollzeit-Job, bei dem das «Frau sein» auf der Strecke geblieben ist, zumal die Jungs sie als Mutter sowieso nicht ernst nehmen. So kündigt das ZDF die neue Sitcom an.

Als Cathérine, eine glamouröse, theatralische, aber warmherzige Dragqueen, einzieht, ändert sich das schlagartig, denn es sei ihr nicht nur ein Anliegen, Franzi zu erinnern, was es heisst Frau zu sein, sondern auch den Jungs beizubringen, wie man(n) eine Dame zu behandeln habe. Mit ihrer ganz eigenen Sicht der Dinge wirbelt Cathérine Franzi, deren Söhne, das Familienlieben sowie überholte Klischees durcheinander – mal sehr männlich, mal überaus weiblich. Grundverschiedene Charaktere prallen bei maximaler Reibungsfläche aufeinander, so das ZDF.

Alltäglichen Themen wie Sexualität, weibliche, männliche und diverse Identität sowie herrschenden Rollenbilder wird sich hier aus einer queeren Perspektive mit viel Wahrheit und noch mehr Humor angenommen.

Die Idee zu der Serie basiert auf einer persönlichen Begegnung der Produzentin Gabriele M. Walther mit Catherrine Leclery. «Immer wieder fasziniert mich das weibliche Selbstbewusstsein, das Dragqueens ausstrahlen und das Selbstverständnis, mit dem sie Frauen sind. Frauen können von ihnen viel lernen. Nicht nur, wenn es um Schminken und Stylen geht, sondern vielmehr auch, welchen Spass und grosse Freude es machen kann, einfach Frau zu sein», so Walther.

Franziska, gespielt von Paula Paul, stehe stellvertretend für alle Frauen, die erst an ihre Familie denken, dann an ihren Beruf, und wenn dann noch Zeit bleibe, an sich selbst. «Ihr gegenüber steht Cathérine, eine Dragqueen, die dem Weiblichen Priorität gibt und damit Franziska eine andere Perspektive aufzeigt.»

Cathérine/Christian wird von Ralph Kinkel gespielt. Es ist seine erste grosse TV-Rolle, bis dahin spielte er überwiegend Theater, u. a. am Staatstheater Stuttgart, am Salzburger Landestheater und am Theater der Jugend in Wien. Er habe intensiv geübt, auf hohen Schuhen zu gehen und eine bewundernswerte Geduld für endlose Maskensitzungen aufgebracht, heisst es in der Ankündigung des ZDF.

«The Drag and Us» läuft ab Dienstag, den 31. August 2021 (23.45 Uhr) zunächst mit zwei Folgen am Stück. Danach gibt es immer dienstags je eine Folge um 0.15 Uhr zu sehen.

Auch die ARD setzt neuerdings verstärkt auf Diversity, etwa mit der schwulen Miniserie «All You Need». Die 2. Staffel ist bereits bestellt (MANNSCHAFT berichtete). Und Arte kündigte jetzt an, die britische Original-Serie «Queer as Folk» in die Mediathek zu stellen (MANNSCHAFT berichtete).

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