Teenager entkommt schwer verletzt seinem Grindr-Date
Die Familie hat eine Spendenkampagne für die Behandlungskosten gestartet
In den USA schwebt ein 18-Jähriger in Lebensgefahr, nachdem er von seinem Date mit mehreren Messerstichen verletzt wurde. Der mutmassliche Täter scheint ein Bewunderer des Serienmörders Jeffrey Dahmer zu sein.
Die Polizei fand Holden White mit schweren Stichverletzungen am Hals und an den Handgelenken in einer Badewanne im US-Bundesstaat Louisiana. Nach umgehender Erster Hilfe wurde der 18-Jährige ins Krankenhaus gebracht. Noch vor Ort verhaftete die Polizei den mutmasslichen Täter, den 19-jährigen Chance Seneca. Er soll White über mehrere Stunden gefoltert und danach selbst die Behörden informiert haben. Angeblich hatten sich die jungen Männer über die Dating-App Grindr kennen gelernt und während einer Woche miteinander geschrieben, bevor sie sich auf ein Treffen einigten.
Wie Rayette Gaspard, Mutter des Opfers, gegenüber dem Lokalsender KATC sagt, habe ihr Sohn ihr nie von seinen Dates erzählt: «Der Mann ist nicht auf seiner Facebook-Freundesliste. Ich sprach mit seiner Mitbewohnerin. Sie sagte, sie habe zuletzt zwischen 18:30 und 19:00 mit Holden gesprochen. Er werde einen Freund besuchen, kam aber nicht mehr nach Hause.»
Ihr Sohn sei ein guter Junge und ein stolzes Mitglied der LGBTIQ-Community. «Er setzt sich für die Gay-Pride ein, hat fürs Schauspielern allerlei Auszeichnungen gewonnen und nimmt keine Drogen», sagt Gaspard. «Ich kann mir einfach nicht vorstellen, was er Schlimmes anstellen könnte, um den Tod zu verdienen.»
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Seneca soll des versuchten Mordes angeklagt werden, die Kaution wurde auf 250’000 US-Dollar angesetzt. Die Medien bezeichnen ihn als möglichen Bewunderer von Jeffrey Dahmer, da er dessen Foto als Profilbild auf Facebook verwendet. Der schwule Serienmörder, auch als Kannibale von Milwaukee bekannt, hatte zwischen 1978 und 1991 17 Männer und Jugendliche ermordet und zerstückelt.
Die Familie von White bezeichnet die Tat als Hassdelikt. «Meiner Meinung nach ist das nichts anderes als purer Hass», sagt Faith Russel, die Schwester des Opfers, gegenüber dem Acadiana Advocate. «Angesichts seines Profilbilds und den schlimmen, kranken Dingen, die er meinem Bruder angetan hat, ist das absolut ein Hassdelikt.»
Die Polizei gibt sich hingegen zögerlich. «Es gibt mehrere Hinweise, dass es sich hierbei nicht um ein Hassverbrechen handelt», sagt Polizeisprecher Wayne Griffin gegenüber den Medien. Da es sich um eine laufende Untersuchung handle, könne man nichts weiteres zu einem allfälligen Tatmotiv sagen.
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Um für die Behandlungskosten aufzukommen, hat Whites Familie eine Spendenkampagne eingerichtet. Er werde intensive Physio- und Psychotherapie in Anspruch nehmen müssen, um sich von der Tat zu erholen. Binnen eines Tages kamen bereits 38’000 US-Dollar zusammen.
Weniger Glück hatte der 25-jährige Kevin Bacon, der an Heiligabend 2019 von seinem Grindr-Date ermordert wurde (MANNSCHAFT berichtete). Der Täter verspeiste anschliessend dessen Hoden.
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