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Team LGBTIQ beendet Olympische Winterspiele auf Platz 12

Die queeren Sportler*innen landeten als Gruppe in Peking knapp vor Japan und Italien auf der Medaillengesamtliste

Peking 2022 - Abschlussfeier
Abschlussfeier im Vogelnest-Nationalstadium (Foto: Peter Kneffel/dpa)

Die von verschiedenen Medien als «Team LGBTIQ» bezeichnete Gruppe von queeren Sportler*innen ist mit mehr Personen als je zuvor bei dem Olympischen Winterspielen in Peking angetreten (MANNSCHAFT berichtete). Das Nachrichtenportal OutSports zählt insgesamt 36 Sportler*innen aus 14 verschiedenen Ländern in verschiedenen Disziplinen.

Am Sonntagabend endeten die vielfach kritisierten Winterspiele in China mit einer pompösen Abschlussfeier im Vogelnest-Nationalstadium. OutSports fragt: «Was wäre, wenn diese Sportler*innen selbst ein Land formten und mit Regenbogenfahne angetreten wären, während sie Diana Ross‘ ‹I’m Coming Out› als Nationalhymne geschmettert hätten?»

Peking 2022 - Abschlussfeier
Feuerwerk über dem Vogelnest-Nationalstadium zum Finale (Foto: Jin Liwang / Xinhua / dpa)

In dem Fall hätte das Team LGBTIQ bei den Winterspielen von Peking den 12. Platz erreicht, was den Medaillenländerspiegel angeht – und würde leicht vor Italien und Japan liegen in Bezug auf eine traditionelle Gold-Silber-Bronze-Zählung. (Der prominente schwule Olympionike Gus Kenworthy musste nach einem Sturz ohne Medaille abtreten, MANNSCHAFT berichtete.)

«Wirklich gute Quote»
Wenn man die Anzahl der Sportler*innen zugrunde legt, würde Team LGBTIQ von der Grösse her auf Platz 25 landen, direkt nach den Niederlanden. OutSports meint: «Ein 12. Platz für das 25. grösste Team ist eine solide Leistung.»


Demnach haben 14 verschiedene Sportler*innen insgesamt neun Medaillen bei den Winterspielen gewonnen, d. h. 39 Prozent aller offen queeren Sportler*innen erstritten mindestens eine Medaille. «Das ist eine wirklich gute Quote», kommentiert OutSports.

Peking 2022 - Eishockey
Die kanadische Eishockey-Frauenmannschaft im Einsatz (Foto: Petr David Josek / AP / dpa)

Die abschliessende Medaillenzählung fürs Team LGBTIQ ergibt viermal Gold, zweimal Silber und dreimal Bronze. Die Medaillen gingen an:

Gold: Sandra Naeslund aus Schweden (Freestyle-Cross); Brianne Jenner, Emily Clark, Erin Ambrose, Melodie Daoust, Jamie Lee Rattray, Jill Saulnier und Micah Zandee-Hart aus Kanada (Eishockey, MANNSCHAFT berichtete über die kanadischen Eishockeyfrauen); Guillaume Cizeron aus Frankreich (Eiskunstlaufen); Ireen Wust aus den Niederlanden (Eisschnelllauf).


Guillaume Cizeron
Der Franzose Guillaume Cizeron mit seinem olympischen Gold, das er in sozialen Medien zeigt (Foto: Instagram/Guillaume Cizeron)

Silber: Bruce Mouat aus Grossbritannien (Curling, MANNSCHAFT berichtete); Alex Carpenter aus den USA (Eishockey).

Curling
Das Team um Bruce Mouat (l.) aus Grossbritannien (Foto: Andrew Milligan/PA Wire)

Bronze: Brittany Bowe aus den USA (Eisschnelllauf); Ireen Wust aus den Niederlanden (Eisschnelllauf); Ronja Savolainen aus Finnland (Eishockey).  

(MANNSCHAFT berichtete darüber, dass Grindr im Olympischen Dorf die Entdecken-Funktion der Dating-App deaktivierte, um schwule und bisexuelle Athleten in Peking zu schützen vor möglicher Verfolgung.)


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