Stolz von A nach B: Liechtenstein hat jetzt einen Pride-Bus
Das Fahrzeug schmückt ein wehendes Regenbogenband
Neu fährt auf Liechtensteins Strassen ein Pride-Bus im Regenbogen-Design. Das Unternehmen Liemobil will damit ein Zeichen für Diversität setzen und lanciert dazu den Hashtag #bewegtalle.
Ein wehendes Regenbogenband, das sich um den ganzen Bus zieht und neben der Einstiegstür ein Herz formt – so sieht Liechtensteins Pride-Bus aus. Das Transportmittel im bunten Design ist seit dem gestrigen Freitag für Liemobil unterwegs und wird auf verschiedenen Linien im Einsatz sein.
«Zeichen für Diversität» Das Unternehmen, das in Liechtenstein den öffentlichen Personennahverkehr betreibt und jährlich rund fünf Millionen Fahrgäste transportiert, schreibt in einer Pressemitteilung, dass man damit ein Zeichen für Diversität und Inklusion setzen wolle.
«Mit uns fahren Junge, Alte, Männer, Frauen, diverse Menschen, Menschen mit Einschränkungen», so Geschäftsleitungsmitglied Sigvard Wohlwend. «Wir sind das Verkehrsmittel für alle! Bei uns sind alle Menschen willkommen.» Der Regenbogenbus werde auch über den bevorstehenden Pride-Monat Juni hinaus mit dem eleganten Design für Offenheit und Toleranz werben.
Hashtag lanciert Dass man jetzt im «Ländle» stolz von A nach B kommt, hat der Verkehrsbetrieb Liechtensteinmobil auch gross in den sozialen Medien verkündet. Auf Instagram war etwa zu sehen, wie das Regenbogen-Design in der Werkstatt auf den Bus geklebt wurde.
In einem anderen Post wurden die User*innen aufgefordert, ein Foto des Fahrzeugs zu knipsen und es mit #bewegtalle zu versehen. Der Hashtag ist eine inklusive Abwandlung des Liemobil-Slogans «Bewegt das Land». Die Aktion erhält im Netz bisher viel Zuspruch und es gibt kaum kritische Stimmen. Auch die Anzahl Likes ist um ein Vielfaches höher als bei den meisten anderen Beiträgen des Accounts.
Farbe dringend nötig Ein bisschen mehr Regenbogen kann Liechtenstein zweifellos nicht schaden. Im aktuellen ILGA-Ranking mit 49 europäischen Ländern liegt das Fürstentum nämlich auf dem schwachen 38. Platz. Damit sind laut dieser Studie Länder wie Serbien, Albanien und Ungarn LGBTIQ-freundlicher als Liechtenstein (MANNSCHAFT berichtete).
Am 10. Juni 2023 wird übrigens die zweite Liechtenstein Pride der Geschichte stattfinden. Geplant sind unter anderem Ansprachen aus der Politik und der Community sowie eine After-Pride-Party (MANNSCHAFT berichtete).
Wer hat’s erfunden? Eine liechtensteinische Erfindung ist der Pride-Bus indes nicht. So fährt etwa im Kreis Düren seit Februar ein Bus mit Regenbogenfarben unter dem Motto «Ride with Pride». Auch die Grafschaft Warwickshire (England) hat seit Anfang Mai einen eigenen Regenbogenbus-Bus.
In der vergangenen Woche wurde zudem in Melbourne (Australien) bereits der achte Pride-Bus eingeweiht. Es ist ein elektrisches Fahrzeug mit der Fortschritts-Prideflagge und dem Schriftzug «You are Loved».
Das könnte dich auch interessieren
Europa
Von der Leyen fordert Durchführung der Budapest Pride
Bei der Budapest Pride am Samstag drohen Teilnehmenden Strafen. Die EU-Kommissionspräsidentin stellt sich hinter die verbotene Parade.
Von Newsdesk/©DPA
News
Pride
Sport
Pro LGBTIQ: FC Bundestag will weiter ohne AfD-Abgeordnete kicken
Von Newsdesk/©DPA
Queerfeindlichkeit
News
Politik
Deutschland
Nimm dies, Julia Klöckner! Bayern hisst zum CSD Regenbogenflagge
Die Bundestagsverwaltung hat die Teilnahme ihrer queeren Mitarbeitendengruppe am CSD Berlin zurückgezogen. Zudem soll zum CSD vor dem Bundestag keine Flagge wehen. In Bayern entscheidet man das queerfreundlicher.
Von Newsdesk Staff
News
Pride
Berlin
Gericht entscheidet: Regenbogenflagge darf im Hort hängen
Erst bekommen die Kinder im Hort einer Grundschule Drag-Queen-Bilder zum Ausmalen. Dann hängt eine Pride-Fahne im Raum. Einem Elternpaar ist das zu viel – sie ziehen vor Gericht.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
News
Arbeitswelt
Drag
Justiz