Stolz schwul und pro Trump: Der Republikaner Thiel
Am republikanischen Parteitag in Cleveland spricht Paypal-Gründer und Tech-Investor Peter Thiel als erster Redner offen über seine Homosexualität. Ein Meilenstein in der LGBT-Geschichte, wenn auch fern von Stonewall. Text: Curdin Seeli
Manchmal passt nichts zusammen und trotzdem applaudieren alle. So am republikanischen Parteitag in Cleveland, wo der als exzentrisch, aber menschenscheu geltende Multimillionär Peter Thiel als erster Redner offen über seine Homosexualität spricht.
Eher knapp streift der in Deutschland geborene Amerikaner das kontroverse Thema. «Jeder Amerikaner hat eine Identität. Ich bin stolz, schwul zu sein. Ich bin stolz, Republikaner zu sein», und dann folgen die wohl wichtigsten Worte für die Anwesenden, «vor allem aber bin ich stolz, Amerikaner zu sein.» Von Texas bis New York scheinen alle Delegierten zu jubeln.
Dass der Programmentwurf der Republikaner «Konversionstherapie» für Homosexuelle fordert, für die traditionelle Ehe zwischen Mann und Frau kämpft und Adoptionsagenturen unterstützt, die ausschliesslich heterosexuelle Menschen unterstützen, wird heute verdrängt. Wichtiger ist, dass ein namhafter Wirtschaftsvertreter sich zur Partei bekennt. Gerade eine Identifikationsfigur des Silicon Valley, wo nur 3 Prozent der Startup-Günder sich zur «Grand Old Party» bekennen, wollen die Republikaner in ihren Reihen wissen.
Thiel räumt hinsichtlich der scheinbaren Unvereinbarkeit seiner Person mit dem vor Ort nominierten Präsidentschaftskandidaten Trump ein, nicht mit allen Haltungen der Partei einig zu sein. Grundsätzlich sind die Ansichten des Facebook-Aufsichtsrats umstritten. Seine Propagierung «Flucht aus der Politik in jeglicher Form» jedenfalls beisst sich mit Herrn Trumps politischer Irrfahrt nicht.
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