«Solange Wowereit sich mir nicht nähert, ist mir das egal!»
Der Bewerber auf den CDU-Vorsitz, Friedrich Merz, hat offenbar viel mit seinem Vorgänger Konrad Adenauer gemein
Sieht so die Toleranz auf CDU-Art aus? Der frühere Regierende Bürgermeister aus Berlin, Klaus Wowereit, erinnerte in einer TV-Sendung an Berührungsängste des CDU-Politikers Friedrich Merz nach Wowis Coming-out. Merz will sich am Freitag zum neuen CDU-Chef wählen lassen.
«Solange der mich nicht anpackt, ist mir das egal», sagte Konrad Adenauer (CDU) einst zu dem Gerücht, sein Außenminister Heinrich von Brentano sei schwul. Vom Spiegel darauf angesprochen, sagte Jens Spahn, der ebenfalls CDU-Chef werden will: «Ist das nicht die Haltung von weiten Teilen der Gesellschaft? Die Union ist auch hier nur ein Querschnitt. Natürlich gibt es immer noch Menschen, die Vorbehalte haben.»
Nun sass Klaus Wowereit (SPD) am Montag in der ARD-Sendung «Hart aber fair» zum Thema «Erst die CDU, dann vielleicht Deutschland: Wer gewinnt das Rennen um Merkels Erbe?» und erinnerte an diverse Äusserungen Merz‘ zum Bereich Eheöffnung und Coming-out. Merz, der als aktiver Politiker einst gegen die Strafbarkeit von Vergewaltigung in der Ehe gestimmt hatte, hatte einst in der Bunten gesagt, angesprochen auf das Coming-out von Wowereit: «Solange er sich mir nicht nähert, ist mir das egal!»
„Da gucken sie weg“
Wowereit erinnerte auch daran, wie Merz bei einer Rede in Oberhausen versammelten CDU-Fans zugerufen hatte: Er habe nichts gegen die Eingetragene Lebenspartnerschaft, «solange ich da nicht mitmachen muss!».
Immerhin: Mitte November sagte Merz in einem Interview mit Bild auf die Frage, ob es richtig gewesen sei, die Eheöffnung zuzulassen: «War auch richtig. Aber da hätte ich mir eine vertiefte Diskussion gewünscht und zwar mit einer Änderung des Grundgesetzes, so wie der Bundesjustizminister (damals Heiko Maas) es für notwendig gehalten hatte.»
Sogar CSU-Berater findet AKKs Haltung zur Eheöffnung «reaktionär»
Voraussichtlich findet die Wahl des neuen Parteivorsitzenden am Freitag statt. Neben Merz und Spahn bewirbt sich auch Annegret Kramp-Karrenbauer. Die endgültige Tagesordnung wird aber erst durch den Parteitag selber beschlossen.
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