Softwarekonzern SAP ist LGBTIQ-freundlichstes DAX-Unternehmen
Die Deutsche Bank belegt im «Dax 30 LGBT+ Diversity Index 2020» Platz zwei.
Zum zweiten Mal kreierte die UHLALA Group ein Diversity-Ranking aller DAX-Unternehmen. Wie schon im Vorjahr belegt der Softwarekonzern SAP mit grossem Vorsprung den ersten Platz. Für die Rangliste mussten über 50 Fragen beantwortet werden.
Der «DAX 30 LGBT+ Diversity Index» zeigt auf, wie stark sich die DAX-Konzerne für Diversity einsetzen und wo LGBTIQ-Mitarbeitende durch eine offene Unternehmenskultur Wertschätzung finden. Mit 96,1 Prozent der Punkte liegt – wie schon 2019 – der Softwarekonzern SAP mit Sitz in Walldorf auf Platz eins. Mit grösserem Abstand und 77,6 Prozent der vollen Punktzahl folgt die Deutsche Bank, die im Vorjahr noch Platz acht belegte. Bronze geht an Siemens mit genau drei Vierteln der Punkte.
«Diversity und Inklusion ist tief verwurzelt in unserer Firmenkultur und unserem Selbstverständnis», teilt der Softwarekonzern SAP als Reaktion auf das Ergebnis mit. «Wir wollen, dass sich jeder und jede sicher und willkommen fühlen kann.»
Nachholbedarf bei Schulung Das Audit besteht aus 53 Fragen in vier übergeordneten Kategorien: Unternehmensorganisation, HR & Recruiting, Kommunikation & Sichtbarkeit, Rechtlicher Rahmen & Regelungen. Gefragt wird etwa nach einem LGBTIQ-Mitarbeiter*innennetzwerk, nach speziellen LGBTIQ-Events und inklusiver Sprache. Auch der Umgang mit homophober und transphober Diskriminierung am Arbeitsplatz ist Bestandteil der Bewertung. Die Diversity-Expert*innen der UHLALA Group vergeben für die Antworten Punkte, die dann schliesslich zum Ranking führen.
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11 Unternehmen erreichten in der Subkategorie «LGBT+ Mitarbeitendennetzwerk» die volle Punktzahl. Das bedeutet, dass nicht nur ein Netzwerk existiert, sondern dass man dieses auch strukturell und finanziell fördert. Nachholbedarf gibt es allerdings im Bereich «Weiterbildung, Schulung und Aufklärung»: Hier holten 20 der 30 Unternehmen nicht einmal die Hälfte der Punkte. In der Kategorie für trans Mitarbeitende sind es sogar nur fünf Firmen, die auf 50 Prozent kommen.
Anspruchsvoller als im Vorjahr «Dass über die Hälfte der Unternehmen 50% der Punkte erreicht hat, zeigt, dass LGBT+ Diversity mittlerweile auf der Agenda der Arbeitgeber angekommen ist», freut sich Stuart Bruce Cameron, Initiator des Index und CEO der UHLALA Group. Dass aber wiederum nur 5 Unternehmen über 70% erreicht haben, zeige auch, dass wir noch einen sehr langen Weg vor uns hätten.
Das diesjährige Audit ist für die Unternehmen etwas anspruchsvoller geworden, weshalb sich viele im Vergleich zu 2019 punktemässig verschlechterten. Das Ziel sei ja nicht, es den Unternehmen möglichst einfach zu machen. Im Gegenteil möchte man das anspruchsvollste LGBT+ Diversity Audit anbieten, heisst es im Bericht zur Rangliste.
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Fünf Unternehmen drückten sich Am Ranking nicht beteiligt haben sich die Deutsche Wohnen, die Deutsche Telekom, E.ON, Linde und die Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft. Das sind drei Konzerne weniger als noch im ersten Ranking vor einem Jahr.
Die DAX 30 Unternehmen, die sich gegen eine Teilnahme entschieden haben, wurden dennoch gerankt. Dies geschah mit Hilfe öffentlich einsehbarer Informationen. Sie alle liegen nun auf den hintersten Plätzen der Rangliste. Die UHLALA Group weist aber darauf hin, dass dies nicht zwingend dem tatsächlichen LGBTIQ-Engagement der Konzerne entspricht.
Attraktiv für Investor*innen DAX-Unternehmen wie der Softwarekonzern SAP sollten nicht nur wegen ihrer Vorbildfunktion ein gutes Ranking anstreben. LGBTIQ-inklusive Unternehmen sind nämlich auch bei Investor*innen attraktiver! Nach Angaben des Investor*innen-Netzwerk Gaingels hat sich das Investitionsvolumen in den letzten zwei Jahren knapp verzehnfacht: von 5 Millionen US-Dollar in 2018 auf 48 Millionen in den ersten acht Monaten des laufenden Jahres (MANNSCHAFT berichtete).
Über eine Schweizer Jobbörse, die nur LGBTIQ-freundliche Unternehmen inserieren lässt, kannst du hier mit MANNSCHAFT+ lesen.
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