Auch LSU fordert nach Toiletten-Witz Entschuldigung von AKK
Im Netz wird der Kalauer der CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer heiss diskutiert - Unterstützung bekommt sie u. a. von der AfD
Die Vorsitzende der CDU war am Wochenende für ihre Äusserungen über trans- und inter Menschen auf einer Fastnachtsveranstaltung in Kritik geraten. Am Rosenmontag geht die Diskussion weiter.
«Toiletten für das dritte Geschlecht … Das ist für die Männer, die noch nicht wissen, ob sie noch stehen dürfen beim Pinkeln oder schon sitzen müssen. Dafür, dazwischen ist diese Toilette», lauten die Zeilen, die die aktuelle Diskussion um Annegret Kramp-Karrenbauer entfacht haben. Nachdem sich bereits Sven Lehmann, queerpolitischer Sprecher der Grünen, in einem offenen Brief an die CDU-Vorsitzende gewandt hatte, erhielt Kramp-Karrenbauer nun Rückendeckung aus den Reihen der eigenen Partei. Julia Klöckner etwa, Bundesministerin für Ernährung und Landschaft, fand den Witz in Ordnung:
Deutliche Kritik aus den Reihen der CDU gab es bisher nur durch Alexander Vogt. Der Vorsitzende des Bundesverbandes Lesben und Schwule in der Union (LSU) hatte im SWR-Hörfunk zu einer Entschuldigung aufgerufen, da es auch im Karneval Grenzen geben müsse.
«Political Correctness hin oder her, manche finden das ja übertrieben, aber solche Grenzen müssen klar sein. Man macht ja auch über andere Minderheiten keine Witze mehr.» Wenngleich er Kramp-Karrenbauer eine boshafte Intention absprach, machte er dennoch deutlich, das dies den Umstand nicht positiv verbessere. «Wenn das unüberlegt passiert, ist es ja auch ein Zeichen dafür, wie es landläufig verbreitet ist, dieses Denken.»
Ebenfalls homosexuelle Parteimitglieder wie Jens Spahn haben sich bisher zu dem Vorfall nicht geäussert. Der Bundesgesundheitsminister wünschte am Mittag lediglich «allen Närrinnen und Narren einen schönen Rosenmontag!»
Beatrix von Storch (AfD) solidarisierte sich wenig überraschend mit Kramp-Karrenbauer und findet alle Kritiker der Karnevals-Kalauer prinzipiell doof und humorlos:
Ihre homosexuelle Partei-Kollegin Alice Weidel hielt sich in der aktuellen Diskussion bisher ebenfalls bedeckt.
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Auch ausserhalb der politischen Reihen äusserten sich etliche Twitter-User zur aktuellen Diskussion. Thomas Altgeld brachte beispielsweise Kramp-Karrenbauers Titel als aktuelle Miss Homophobia ins Spiel, zu der sie Ende letzten Jahres gekürt wurde:
Und während sich die Kommentatorin der Tagesschau wenig begeistert zeigte, die Rede «plump» nannte und der Politikerin «Feingefühl» absprach, eröffnete sich ein Lager, dass der CDU-Vorsitzenden zumindest im Karneval temporäre Narrenfreiheit einräumte:
Andere User, wie beispielsweise Robert Stein – ehemaliger CDU-Abgeordneter im nordrhein-westfälischen Landtag – prangerten die Nutzung des Karnevals als politische Bühne an:
Andere hingegen meinten, dass dem Karneval schon immer politische Elemente innewohnten, diese aber nun gegen Minderheiten gerichtet würden:
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