Slowakei verweigert nach Mordanschlag mehr LGBTIQ-Rechte
Ein Antrag fand im Parlament keine Mehrheit
Eine Woche nach dem Mordanschlag auf eine queere Bar in Bratislava hat das slowakische Parlament eine Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften abgelehnt.
Am Abend des 12. Oktober hatte ein Rechtsradikaler laut Polizei vor dem Lokal zwei Männer erschossen und eine Frau schwer verletzt (MANNSCHAFT berichtete). Vor seinem anschliessenden Suizid versandte er Hassbotschaften im Internet. In den darauffolgenden Tagen demonstrierten Tausende gegen Hass auf sexuelle Minderheiten. Der Attentäter hatte auch die Ermordung von Politiker*innen geplant (MANNSCHAFT berichtete)-
Nur 50 der 133 anwesenden Abgeordneten stimmten am Mittwoch für einen Antrag der liberalen Partei Freiheit und Solidarität (SaS). Darin war eine offizielle Lebensgemeinschaft mit der Bezeichnung «Partnerschaftliches Zusammenleben» vorgesehen. Sie sollte unverheirateten zusammenlebenden Paaren unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung einen geringen Teil jener Rechte gewähren, die Eheleuten automatisch zustehen. So etwa sollten sie gemeinsames Eigentum besitzen und sich gegenseitig beerben können.
Liberale Medien und Vertreter*innen der LGBTIQ-Szene zeigten sich am Donnerstag enttäuscht. Nach dem Mordanschlag hätten sich zahlreiche Politiker*innen betroffen gezeigt, es sei aber bei leeren Gesten geblieben. «Nicht einmal zu einem so kleinen Schritt zur Gleichberechtigung sind sie bereit», kommentierte Martin Macko von der Bürgerinitiative Inakost (Andersartigkeit), die nach dem Anschlag Protestkundgebungen organisiert hatte.
Am Wochenende hatte sich der TV-Journalist Rastislav Iliev live im Fernsehen geoutet. Er gab homophoben Politiker*innen eine Mitschuld an der Tat (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Gedenktag
Tödliche Gewalt gegen trans Menschen: Alarmierende Zahlen
Am 20. November findet weltweit der Transgender Day of Remembrance statt, ein Gedenktag für die Opfer transfeindlicher Gewalt. 2023 wurden weltweit mehr Morde an trans Menschen registriert.
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
News
TIN
International
Kurznews
++ Nur wenige Personen gendern ++ Kiel: Pride-Banner gestohlen ++
Kurz, knapp, queer – die LGBTIQ-Kurznews aus Deutschland. Unser Nachrichtenüberblick für die Woche ab dem 18. November 2024.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Gendern
News
Sport
Förderprogramm nimmt ersten offen schwulen Wrestler unter Vertrag
Als erster offen schwuler Wrestler wurde Aaron Rourke Teil des neu gestarteten Rekrutierungsprogramms von World Wrestling Entertainment. Sein Spitzname «Evil Gay» könnte nicht treffender sein, denn Rourke ist entschlossen, die Wrestling-Welt zu erobern.
Von Newsdesk Staff
Schwul
News
USA
Republikaner fordern Damen-WC-Verbot für trans Politikerin
Die erste Transfrau im US-Kongress ist ein Meilenstein für die amerikanische Trans-Community. Doch einige Republikaner*innen sehen in der Ankunft ihrer neuen Kollegin ein Problem.
Von Newsdesk/©DPA
News
TIN
International