Vettels Regenbogen-Helm für 225.000 Euro versteigert
Unterdessen sind in der Türkei, wo der Formel-1-Rennfahrer den Helm trug, Produkte mit Regenbogenfahnen als ungeeignet für Menschen unter 18 Jahren zu kennzeichnen
Der Regenbogen-Helm von Formel-1-Fahrer Sebastian Vettel hat bei einer Versteigerung 225 000 Euro für den guten Zweck eingebracht. Der Ex-Weltmeister will den Erlös Projekten für benachteiligte Kindern in Afrika zukommen lassen.
Wie der 33-Jährige vor den letzten beiden Saisonrennen angekündigt hatte, soll es der einzige Kopfschutz aus seiner sechs Jahre währenden Ferrari-Zeit sein, der in private Hände übergeht.
«Dieser Helm kann mehr als eine Botschaft sein», sagte Vettel. Auf dem Kopfschutz ist neben vielen Menschen verschiedener Hautfarben auch eine Regenbogenfahne zu sehen. Anstelle dieser hatte Vettel in der Vergangenheit üblicherweise eine Deutschland-Flagge lackiert und änderte diese Optik. Auf der Oberseite sind ausserdem die Worte «together as one» («zusammen als eins») zu lesen.
Vettel hatte den Helm bei seinem dritten Platz in Istanbul im November getragen (MANNSCHAFT berichtete) und Anfang Dezember die Auktion auf seiner Homepage gestartet. Mittlerweile traf das Handelsministerium eine Anordnung, wonach Produkte mit Regenbogenfahnen und anderen Symbole für die LGBTIQ-Community als ungeeignet für Menschen unter 18 Jahren zu kennzeichnen sind. Mehrere Organisationen in der Türkei haben mit Empörung darauf reagiert.
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«Wir verurteilen die rechtswidrige Entscheidung», schrieb etwa eine queere Hochschulgruppe via Twitter. «Entscheidet ihr jetzt darüber, welche Farben für welches Alter geeignet sind?», tweetete die Vorsitzende der Plattform «Wir werden Frauenmorde stoppen», Fidan Ataselim.
In einer Sitzung am 10. November hatte der Werberat des türkischen Handelsministeriums Geldstrafen gegen Online-Händler angeordnet, die zum Beispiel Badetücher mit der Aufschrift «Peace Love Pride LGBTI» und einem Regenbogen im Sortiment führten. In der Anzeige fehle ein Hinweis auf die Altersbeschränkung. Minderjährige würden durch solche Produkte etwa in ihrer geistigen, moralischen und sozialen Entwicklung negativ beeinflusst, hiess es in der Begründung. Die LGBTIQ-Organisation Kaos GL teilte mit, man habe das Ministerium aufgefordert, die Hintergründe der Entscheidung aufzuklären.
Erst im Sommer hatten türkische Behörden Netflix unter Druck gesetzt, eine schwule Hauptfigur aus einer Serienproduktion zu entfernen. Doch der Onlinegigant liess sich das nicht bieten (MANNSCHAFT berichtete).
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