Schwulenfeindliche Gesänge und Gewalt beim Fussball in Mexiko

Das Spiel musste unterbrochen werden

Symbolbild: Patrick Seeger/dpa
Symbolbild: Patrick Seeger/dpa

Bereits vor ein paar Wochen wurden homophobe Fan-Gesänge von der Tribüne gegrölt (MANNSCHAFT berichtete). Nun wurde es im Stadion sogar gewalttätig.

Das Viertelfinale der Liga de Expansión MX zwischen dem Club Atlético Morelia und dem Tampico Madero Fútbol Club wurde von schwulenfeindlichen Ausdrücken begleitet. Der Begriff Puto, der gerufen wurde, bedeutet soviel wie Stricher oder auch Tunte. Dies hat bei vielen mexikanischen Fans eine traurig lange Tradition, obwohl sich der Fussballverband in Mexiko dagegenstellt.

Weil Fans erneut Beleidigungen riefen, musste der Schiedsrichter laut dem Regelwerk das Spiel unterbrechen. Die Spieler wurden in die Umkleidekabinen geschickt.

Die Situation entschärfte sich jedoch nicht, sondern eskalierte, als Fans anfingen, Gegenstände auf das Spielfeld zu werfen. Das Fussballspiel wurde daraufhin komplett ausgesetzt.

Die Liga de Expansión MX twitterte einen Tag später, dass die homofeindlichen Rufe «inakzeptabel» seien, und fügte hinzu, dass der Disziplinarausschuss des Fussballverbandes den Vorfall überprüfen werde.

«Der homophobe Gesang ist in unserem Fussball inakzeptabel und die Regeln und Sanktionen werden vollständig angewendet.» Vergangenen Dienstag hat das Komitee den Club Atlético Morelia wegen der daraus resultierenden Gewalt und Homophobie sanktioniert. Der Verein erhält eine Geldstrafe und ein Spielverbot für die nächsten drei Heimspiele.

Homosexualität im Fussball ist immer wieder ein Thema und wurde während der EM auch politisch aufgegriffen (MANNSCHAFT berichtete). Seit dem Coming-out des australischen Profifussballers Josh Cavallo (MANNSCHAFT berichtete) und der bereits stark kritisierten anstehenden WM in Katar 2022 (MANNSCHAFT berichtete) erhält das Thema konstante Aufmerksamkeit.

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