Hoffnung auf Elternglück für schwule Pinguine geplatzt
Der Berliner Zoo hofft auf eine neue Chance für Skipper und Ping im nächsten Jahr
Skipper und Ping, die schwulen Pinguine aus Berlin, kümmerten sich bis zum Schluss um den möglichen Nachwuchs. Doch nun ist das Ei geplatzt – es war nicht befruchtet.
Fünf männliche Königspinguine und ein Weibchen leben im Berliner Zoo. Am 11. Juli hatte die Pinguindame ein Ei gelegt, doch kümmern mochte sie sich nicht darum. Also sprangen Skipper und Ping ein. Die Tierpfleger hatten dem schwulen Paar das Ei untergeschummelt (MANNSCHAFT berichtete). Doch am Ende wurde nichts aus dem Nachwuchs.
UMFRAGE: Wie schwul ist Umweltschutz?
«Das Ei ist am 2. September aufgeplatzt, es war nicht befruchtet», sagte eine Zoosprecherin am Donnerstagmorgen gegenüber MANNSCHAFT. Wenn ein Ei nicht befruchtet ist, platze es gegen Ende der Brutzeit auf, da sich die durch die Brutwärme entstehenden Gase ausdehnen.
Man hoffe, dass die beiden Pinguine im nächsten Jahr eine neue Chance bekommen. «Schliesslich kümmerten sie sich vom ersten Tag an vorbildlich um das Ei. Die nächste Brutsaison beginnt wieder zwischen Mai und Juni im nächsten Jahr», hiess in einer Erklärung des Zoos.
Männliche Pinguine, die als Paar zusammenleben, sind keine Seltenheit. Bis 2016 lebten Stan und Ollie im Berliner Zoo. Sie wurden an den Hamburger Zoo Hagenbeck abgegeben, weil sie ihre Aufgaben als Mitglieder des Europäischen Erhaltungsprogramms (EEP) vernachlässigt hatten: Für weibliche Pinguine haben sie sich einfach nicht interessiert. Da im Laufe der Zeit drei andere männliche Pinguine in der Hauptstadt starben, schickten die Hamburger ein anderes schwules Pärchen zurück.
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«Manche Pinguine sind schwul, komm darüber hinweg» – mit diesem Slogan klärte der Londoner Zoo im Sommer über Homosexualität im Tierreich auf. Ein entsprechendes Banner stellten die Tierpfleger im Juni im Gehege der Pinguine auf. Anlass war die bevorstehende Pride in der britischen Hauptstadt.
Viele Zoos können mit homosexuellen Tierpaaren aufwarten: So leben im Zoo von Denver im US-Bundesstaat Colorado zwei schwule Flamingos, beide tragen die Namen von berühmten schwulen Ikonen: «Freddie Mercury», dem legendären Queen-Sänger, und «Lance Bass», der mit der Boyband *NSYNC berühmt geworden ist. Colorado gilt als besonders offen und inklusiv – nicht zuletzt, da hier zu Jahresbeginn Jared Polis als erster offen schwuler Gouverneur der USA sein Amt antrat.
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