Schweizer Nationaltrainer Murat Yakin kennt keine schwulen Fussballer
Murat Yakin gab ein Interview zu Coming-out, Frauenfussball und Kritik an der LGBTIQ-Situation in Katar
Im Interview mit dem Magazin Sportlerin sprach der Trainer der Schweizer Nationalmannschaft der Herren, Murat Yakin, über Frauenfussball und homosexuelle Spieler*innen. Und erklärte, warum er sich mit öffentlicher Kritik an WM-Gastgeber Katar zurückhält.
Zur Frage der Gleichstellung von Frauen im Fussball und entsprechender Bezahlung der Spielerinnen sagt der 47-Jährige: «Es ist im Moment noch unrealistisch, für Fussballerinnen die gleichen Löhne wie bei den Männern zu fordern. Im Fussball ist es der Markt, der über die Bezahlung entscheidet, die TV-Rechte, die Sponsoren, die Merchandising-Einnahmen.»
Der Boom im Frauenfussball gehe aber in die richtige Richtung, meint Yakin. «Das Interesse steigt, das Nationalteam ist erfolgreich, die Frauen werden stärker beachtet.»
Über lesbische oder schwule Spieler*innen wolle er nicht sprechen. Stattdessen stellt Yakin klar: «Die sexuelle Orientierung eines Menschen interessiert mich absolut nicht.» (MANNSCHAFT berichtete über den offen schwulen Fussballer Josh Cavallo aus Australien, der sagte er habe Angst nach Katar zu reisen wegen der homophoben Gesetzeslage dort.)
Selbst kenne er keinen schwulen Fussballer: «Klar gab es Gerüchte, aber das interessierte mich sowieso nie.» Zu seiner eigenen aktiven Zeit als Kicker wäre ein Coming-out wohl nicht möglich gewesen, meint 20 Minuten in einem Kommentar.
«Am Ende geht es immer um die Resultate» Auch heute sehe es Yakin als schwer an, sich zu outen, heisst es. «Es wäre vermutlich sehr schwierig für diese Person, weil der öffentliche Druck enorm wäre. Es bräuchte eine sehr starke Persönlichkeit, um damit umzugehen.» Er ergänzt aber: «Am Ende geht es immer um die Resultate.»
Zur teils heftigen Kritik an Katar als Austragungsort der WM 2022 sagt er: «Wir haben uns den Austragungsort nicht ausgesucht.»
Auf eine öffentliche Stellungnahme wolle der Nati-Trainer verzichten. «Wir sind Sportler, nicht Politiker», so Yakin.
Die politische Rolle werde vom Fussballverband eingenommen, nicht von ihm. Dies habe man so besprochen. (MANNSCHAFT berichtete über Norwegens Fussballpräsidentin Lise Klaveness, die für Veränderungen im Weltfussball kämpft und sich für mehr LGBTIQ-Sichtbarkeit einsetzt.)
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