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Schwedische Kirche präsentiert LGBTIQ-Altarbild

Das Bild zeigt gleichgeschlechtliche Paare im Paradies

Kirche LGBTIQ
Die Kirche St. Paul in Malmö liess das LGBTIQ-Altarbild von Elisabeth Ohlson Wallin entfernen. (Bild: Medienmitteilung)

Zum ersten Advent enthüllte die Kirche St. Paul ein Bild, das gleichgeschlechtliche Paare im Paradies zeigt. Für die Schwedische Kirche ist dies ein weiterer Schritt in der Integration von LGBTIQ-Personen im religiösen Alltag.

Die Kirche St. Paul im schwedischen Malmö zeigte an der ersten Adventsmesse ihr neues Altarbild: Ein Bild mit dem Titel «Paradies», das gleichgeschlechtliche Paare mit Feigenblättern im Garten Eden darstellt. Das Werk geschaffen hat die offen lesbische Fotografin Elisabeth Ohlson Wallin.

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Einer Medienmitteilung zufolge soll das Altarbild eine bessere Integration und Identifikation mit der Kirche fördern. «Die Kunst von Elisabeth hilft uns dabei, eine glaubwürdige Kirche aufzubauen, die für uns alle einen Platz im Paradies bereit hält – egal wer wir sind oder wen wir lieben.»

«Am heutigen Sonntag schreiben wir Geschichte», freute sich Helena Myrstener, Pfarrerin in St. Paul, auf Twitter. «Die Kirche St. Paul in Malmö erhält Schwedens erstes LGBTIQ-Altarbild. Wir sind glücklich und stolz!» Ob anderswo auf der Welt ein vergleichbares Altarbilt existiert, ist nicht bekannt.


På söndag skrivs historia. Sveriges enda hbtq-altartavla (Elisabeth Ohlsson Wallin) tas emot i S:t Pauli kyrka i M-ö. Självklart hänger den i koret, bredvid den ”gamla” altartavlan. Vi är så glada o stolta! pic.twitter.com/W5TBkL8osa

— helena myrstener 📎 (@helenamyrstener) November 27, 2019

Das Bekenntnis zu Vielfalt und Integration gefällt jedoch nicht allen. «Das geht um politischen Aktivismus und nicht um christliche Werte. Schande!» oder «Eine anti-christliche Ketzerei, die gegen den Altar und das Abendmahl verstösst. Die Verantwortlichen sollten exkommuniziert werden» lauteten einige Kommentare in den sozialen Medien.

Es ist nicht das erste Mal, dass Ohlson Wallin konservative Christ*innen empört. 2012 rekonstruierte sie Leonardo Da Vincis Abendmahl mit Jesus als trans Mann. Der Aufschrei war so gross, dass die Ausstellung in Serbien rund um die Uhr bewacht werden musste.

Die evangelisch-lutherisch geprägte Schwedische Kirche gilt als Wegbereiterin für LGBTIQ-Integration im Christentum. Seit 2007 können sich gleichgeschlechtliche Paare ihre Beziehung segnen lassen, 2009 folgte die kirchliche Öffnung der Ehe. 2017 empfahl sie dem Klerus, Gott nicht länger mit männlichen Pronomen sondern mit dem neutralen hen zu bezeichnen.


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