Schon wieder in den USA: Mann bedroht Gäste in queerer Bar mit Waffe
Der mutmassliche Täter könnte bis zu 20 Jahre hinter Gitter kommen
Nur eine Woche nach der Attacke auf den Club Q in Colorado kommt es in Minneapolis wieder in einer LGBTIQ-Bar zu einem homophoben Zwischenfall mit einer Handfeuerwaffe. Verletzt wurde diesmal niemand.
Erneut findet in einer queeren Bar in den USA ein Verbrechen statt, in der ein homophober Täter mit einer Feuerwaffe involviert ist. Diesmal traf es die seit den 50er-Jahren bestehende Bar 19 in Minneapolis. Gemäss Augenzeug*innen habe sich der Täter beim Betreten des Lokals «merkwürdig verhalten». Als ein Angestellter nach der Identitätskarte fragte, habe der Mann aufgebracht reagiert.
Gegen Verhaftung gewehrt Daraufhin wurde er vom Barkeeper aufgefordert, das Lokal zu verlassen, was der Mann jedoch nicht tat. Stattdessen sagte er, dass er nirgendwohin gehen werde – und zog eine Schusswaffe. Danach habe er mit der Pistole in der Hand (unter anderem) homophobe Beleidigungen herumgebrüllt. Er verliess schliesslich die Bar, um wenig später zurückzukehren und Poolbillard zu spielen.
Die herbeigerufenen Einsatzkräfte der Polizei verhafteten den Mann, der sich gemäss Staatsanwaltschaft zur Wehr setzte und dabei immer wieder versuchte, an die Waffe in der Tasche seines Hoodies zu gelangen.
Bis zu 20 Jahre Haft Das war am 30. November. Inzwischen hat die Staatsanwaltschaft den Fall aufgenommen und es wurden weitere Details bekannt: So soll es sich beim mutmasslichen Täter um den 30-jährigen Conell Walter Harris handeln. Er ist bereits viermal vorbestraft und dürfte als verurteilter Straftäter gar keine Feuerwaffe besitzen.
Wie die lokale Fernsehstation KARE berichtet, befindet sich Harris momentan im Hennepin-County-Gefängnis. Gegen ihn wurde eine Kaution von 120’000 Dollar verhängt; im Falle einer Verurteilung drohen ihm bis zu 20 Jahre Haft.
Beängstigende Serie Der glücklicherweise relativ glimpflich verlaufene Vorfall in Minneapolis ist der jüngste in einer beängstigenden Reihe von homophoben Zwischenfällen in queeren US-Bars. In der Nacht auf den 20. November tötete ein Angreifer im Club Q in Colorado Springs fünf Menschen (MANNSCHAFT berichtete). Auch in diesem Fall ist der mutmassliche Täter bereits vorbestraft.
Weiter gab es kürzlich zwei Angriffe auf queere Bars in New York, einer davon war ein Brandanschlag. Ausserdem wurde ebenfalls im vergangenen November ein Mann verhaftet, der in den sozialen Medien mit Anschlägen auf LGBTIQ-Bars in Atlanta drohte.
2016 waren bei einer Attacke auf den bei der LGBTIQ-Gemeinschaft populären Nachtclub Pulse in Orlando 49 Menschen getötet worden (MANNSCHAFT berichtete). Der Schütze bekannte sich zur Terrororganisation Islamischer Staat (IS).
Das könnte dich auch interessieren
Österreich
Wien oder Wels? Rechtsextreme streiten über den ESC
FPÖ-Bürgermeister Rabl möchte, dass der ESC im nächsten Jahr in Wels ausgetragen wird. Wels gilt als Musterstadt der rechtsextremen Freiheitlichen. Andere FPÖ-Politiker sind gegen den ESC.
Von Christian Höller
Eurovision Song Contest
Queerfeindlichkeit
News
Aus Schwulenhass erschossen? US-Schauspieler Jonathan Joss ist tot
Der «King of the Hill»-Star starb bei einem Nachbarschaftsstreit in Texas. Sein Ehemann meint, er wurde ermordet.
Von Newsdesk Staff
Serie
People
Film
Religion
Über 55.000 Unterschriften für Absetzung von Kardinal Woelki
Bei Ermittlungen der Staatsanwaltschaft ging es im Kern darum, was Woelki zu welchem Zeitpunkt über Missbrauchsvorwürfe gegen Priester wusste.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
News
Polizei
Schweiz
Bern Pride 2025: «Zäme für Fröid, Widerstand und Liebi»
Rechte, die hart erkämpft wurden, sind nicht selbstverständlich – «auch nicht in der Schweiz».
Von Newsdesk Staff
News
Pride