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Russland verteidigt Inhaftierung von Brittney Griner

Die Rede ist von einem «schwerwiegenden Rechtsbruch» der lesbischen Sportlerin

Brittney Griner
Foto: Brittney Griner/Instagram

Russland hat die Inhaftierung der US-Basketballerin Brittney Griner mit Blick auf die Anklage wegen eines Drogendeliktes verteidigt und zugleich die Möglichkeit einer Begnadigung ins Spiel gebracht.

«Versuche, den Fall so darzustellen, als ob die Amerikanerin unrechtmässig festgenommen wurde, halten keiner Kritik stand», sagte der Sprecher des russischen Aussenministeriums, Alexej Saizew, am Mittwoch in Moskau. «Das Gesetz wurde gebrochen.»

Es handele sich um einen «schwerwiegenden Rechtsbruch» der 31-Jährigen, für den bis zu zehn Jahre Haft drohten, meinte der Diplomat. Zugleich sagte er, dass es Griner nach einer Verurteilung freistehe, den Richterspruch anzufechten oder ein Gnadengesuch zu schreiben. Wer in Russland eine Begnadigung beim russischen Präsident beantragt, muss auch seine Schuld einräumen.

Seit viereinhalb Monaten sitzt Griner in Untersuchungshaft, die zuletzt bis 20. Dezember verlängert worden war (MANNSCHAFT berichtete). Der Olympiasiegerin wird der Besitz von Drogen vorgeworfen, ihr Prozess hatte am Freitag begonnen. Sie hatte auch US-Präsident Joe Biden in einem Brief um Hilfe gebeten (MANNSCHAFT berichtete). Washington kritisiert, dass Griner zu Unrecht festgehalten werde.


Moskau hingegen weist den Vorwurf zurück, der Prozess gegen Griner sei politisch motiviert. Griner soll bei einer Kontrolle ihres Gepäcks auf dem Moskauer Flughafen Scheremetjewo im Februar sogenannte Vape-Kartuschen und Haschisch-Öl bei sich gehabt haben.

Seit 2015 spielte Griner beim Team von UMMC Jekaterinburg im Ural. Mit dem Spitzenclub gewann sie viermal die Euroleague. Griner gilt als eine der besten Basketballerinnen in der amerikanischen Frauen-Profiliga WNBA. Mit den Phoenix Mercury gewann sie 2014 die Meisterschaft, mit der US-Nationalmannschaft holte sie ausser zwei Olympiasiegen auch zweimal Gold bei Weltmeisterschaften. Viele Profispielerinnen wie Griner sind ausser in ihren Heimatligen zudem im Ausland aktiv, unter anderem bisher auch in Russland.


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