Russell T. Davies: Schwule Rollen mit Schwulen besetzen!
Er selber macht es in «It’s a Sin» vor
Regisseur*innen sollten homosexuelle Rollen mit homosexuellen Darsteller*innen besetzen, findet der Autor und Produzent von «Queer as Folk», Russell T. Davies. Dessen neue Serie «It’s a Sin» startet am 22. Januar auf dem britischen Channel 4.
Viggo Mortensen spielt in seinem Regiedebüt «Falling» einen schwulen Familienvater, der mit der Demenz und Homophobie seines greisen Vaters umgehen muss. Wie immer, wenn ein Hetero auf der Leinwand einen Homosexuellen verkörpert, taucht auch hier neuerdings die Frage auf: Darf er das? Mortensen meint: ja (MANNSCHAFT berichtete) Als Scarlett Johannsson vor drei Jahren in «Rub and Tug» einen trans Mann spielen sollte, gab es heftige Kritik aus der trans Community: Die Schauspielerin zog sich daraufhin aus dem Projekt zurück.
Queere Rollen nur für queere Darsteller*innen? Als im Dezember «The Prom» auf Netflix zu sehen war (MANNSCHAFT berichtete), waren sich viele einig: Es war keine gute Idee, dass James Corden den schwulen Barry Glickman spielte. Tim Robey, Kritiker des in Grossbritannien erscheinenden Telegraph, meinte sogar, wegen Cordens Performance sei es ihm «peinlich» gewesen, schwul zu sein.
Nun fordert der Drehbuchautor Russell T. Davies in einem Interview mit der Radio Times, nur homosexuelle Schauspieler*innen sollten homosexuelle Rollen übernehmen. Entsprechen sollten Regisseur*innen besetzen, schliesslich würde man auch niemanden «schwarz anmalen» oder einen Menschen ohne Behinderung in einen Rollstuhl setzen, so Davies.
10 Tipps für sehenswerte Serien mit queeren Frauen
Er wolle nicht um jeden Preis politisch korrekt sein, aber dennoch würden heterosexuelle Schauspieler in schwulen oder lesbischen Rollen immer wieder gewisse Klischees bedienen, und am Ende sei ihre Darstellung schlicht nicht authentisch.
Die neue Serie von Russell T. Davies,, «It’s a Sin», erzählt von drei Schwulen in London zu Beginn der HIV-Epidemie. Alle homosexuellen Rollen wurden mit homosexuellen Schauspielern besetzt: Olly Alexander, Neil Patrick Harris and Stephen Fry. Für die Authentizität sei das unabdingbar, meint der Autor.
«Ich habe das starke Gefühl, dass wenn ich jemanden in einer Geschichte besetze, als Liebhaber oder Feind oder als jemanden, der Drogen nimmt oder als Verbrecher oder Heiliger auftritt … dann sind sie nicht da, um «schwul zu handeln», weil «schwul handeln» eine ganze Reihe von Codes für eine Darstellung bedeute.» Nur so fühle es sich richtig und heutig an.
Das könnte dich auch interessieren
Gesundheit
Gelassen alt werden – auch mit HIV
Als HIV und Aids Anfang der 1980er Jahre auftauchten, ging es in den ersten Jahren hauptsächlich darum, das Leben der Menschen möglichst lange zu erhalten. Niemand konnte sich damals vorstellen, wie schnell sich der medizinische Fortschritt entwickeln würde und dass bei erfolgreicher Therapie auch mit HIV ein normales Leben möglich sein wird.
Von Sponsored
Sponsored
HIV, Aids & STI
Österreich
Qwien eröffnet neuen Standort in Wien
Mit neuen Räumlichkeiten und gesicherter Finanzierung baut Qwien seine Rolle als queeres Kultur- und Forschungszentrum in Wien weiter aus.
Von Newsdesk Staff
News
LGBTIQ-Organisationen
Wissenschaft
Geschichte
Kultur
Serie
Charlie Hunnam ist Ed Gein – Dieses «Monster» prägte schon Hitchcock
Die neue Staffel der Netflix-Serie «Monster» widmet sich dem Serienmörder Ed Gein – und zeigt, warum seine Geschichte bis heute Horrorklassiker prägt.
Von Newsdesk Staff
Unterhaltung
People
Serie
Neu bei Netflix: Charlie Hunnam spielt für Ryan Murphy das «Monster»
Der Star aus «Queer as Folk» kehrt damit erstmals zu einer schwulen Rolle zurück
Von Newsdesk Staff
Unterhaltung
People