Regenbogenflaggen vor Ministerien dank gelockerter Regeln
Mecklenburg-Vorpommern wird bunter
Für die Beflaggung von öffentlichen Gebäuden gibt es strenge Regeln. In Mecklenburg-Vorpommern wurden diese zu Jahresbeginn gelockert. Es wird bunter an den Fahnenmasten.
Zum Christopher Street Day (CSD) an diesem Samstag in Schwerin zeigen auch die Ministerien in der Landeshauptstadt Flagge. Wie das Innenministerium mitteilte, werden bereits ab Donnerstag Regenbogenflaggen vor den Gebäuden der Landesregierung wehen. Damit solle schon im Vorfeld auf den bevorstehenden Umzug durch Schwerin aufmerksam gemacht werden.
Mit der Regenbogenflagge setzen wir als Landesregierung ein Zeichen für Offenheit, Toleranz, Menschenfreundlichkeit
«Mit der Regenbogenflagge setzen wir als Landesregierung ein Zeichen für Offenheit, Toleranz, Menschenfreundlichkeit unabhängig davon, welche Herkunft, Hautfarbe oder eben auch sexuelle Orientierung die Menschen haben», erklärte Innenminister Christian Pegel (SPD).
Das Aufziehen nicht hoheitlicher Flaggen vor öffentlichen Gebäuden galt lange als umstritten. Auf Betreiben der rot-roten Koalition war die Beflaggungsverordnung geändert worden. Seit Beginn dieses Jahres ist die neue Verordnung in Kraft. Im Vorjahr hatten die Ministerien per Ausnahmeregelung zum CSD in Schwerin bereits die bunten Flaggen gehisst.
Im Vorjahr waren an dem Tag in Schwerin mehr als 1’000 Teilnehmer gezählt worden (MANNSCHAFT berichtete). Wenige Wochen später machten sich in Rostock etwa 10’000 Menschen stark für die Rechte von Schwulen, Lesben, Bi-, Trans-, Inter- und queeren Menschen. Bis in den September hinein sind in Mecklenburg-Vorpommern weitere CSD-Veranstaltungen geplant.
Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) kündigte einen neuen Landesaktionsplan für die Gleichstellung und Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt an. Vorschläge dazu könnten im Rahmen des derzeit laufenden Online-Beteiligungsprozesses gemacht werden.
Bislang seien bereits mehr 1600 Hinweise von Expert*innen, pädagogischen Fachkräften und Bürger*innen eingereicht worden. Ziel der Landesregierung sei es, Diskriminierung gegenüber lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen oder queeren Menschen zu überwinden. Die Online-Umfrage solle helfen, konkrete Handlungsempfehlungen für die Politik zu formulieren.
Im Rainbow-Shop von Simon und Thomas kann man sich mit Hunderten unterschiedlichen Artikeln eindecken (MANNSCHAFT+ berichtete). Ein Dorn im Auge ist das Symbol hingegen den Behörden in Malaysia: Sie beschlagnahmten 164 Uhren aus der Pride-Kollektion von Swatch (MANNSCHAFT berichtete).
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