Referendum in Kuba soll Ehe für alle bringen
Bisher scheiterte die Ehöffnung am Widerstand konservativer und religiöser Gruppen
Ende September entscheiden die Menschen in Kuba über die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare und das Recht auf Leihmutterschaft.
Die Volksabstimmung zum neuen Familienrecht, offiziell «Kodex der Zuneigung» (Código de los afectos) genannt, findet voraussichtlich am 25. September statt. Das kündigte das Parlament am Freitag an. Die endgültige Entscheidung werde in den Händen des Volkes liegen, hiess es.
Man sei überzeugt, dass die Mehrheit des kubanischen Volkes «diesen revolutionären, integrativen und demokratischen Kodex unterstützen» werde.
Als Kubas Verfassung 2019 überarbeitet wurde, drängten bereits LGBTIQ-Aktivist*innen darauf, die Ehe für alle in die neue Version des Dokuments aufzunehmen. Doch der Vorstoss wurde aufgrund des Widerstands von konservativen und religiösen Gruppen wieder zurückgezogen.
Schwule und Lesben wurden nach dem Sieg der Revolution 1959 über viele Jahre vom Staat verfolgt und eingesperrt. Seit der Legalisierung von homosexuellen Handlungen im Jahr 1979 hat sich die gesellschaftliche Akzeptanz schrittweise verbessert.
2008 erzielte Mariela Castro, die damalige Leiterin des Nationalen Zentrums für Sexualkunde, gemeinsam mit dem Gesundheitsministerium eine Gesetzesänderung, die kostenlose Geschlechtsanpassungen ermöglicht. Im September 2010 übernahm Fidel Castro persönlich die Verantwortung für Schwulenverfolgung. Später verabschiedete das Parlament eine umfangreiche Verfassungsreform, die auch ein Diskriminierungsverbot aufgrund der sexuellen Orientierung umfasst.
In Lateinamerika erlauben derzeit sieben Länder die gleichgeschlechtliche Ehe: Argentinien, Brasilien, Kolumbien, Costa Rica, Ecuador, Uruguay und Chile. Chile hat im März dieses Jahres die gleichgeschlechtliche Ehe legalisiert (MANNSCHAFT berichtete).
Kuba ist mehr als Oldtimer, Zigarren und Rum. Seit 2008 feiert Havanna jährlich Pride (MANNSCHAFT+)
Das könnte dich auch interessieren
International
Die meisten Morde an trans Personen werden in Brasilien verübt
Mit der weltweiten Zunahme autoritärer Regime verschärft sich in vielen Ländern die Rechtslage für trans Personen. Darauf weisen die SOS-Kinderdörfer zum Internationalen Tag gegen Homophobie, Transphobie und Biphobie am 17. Mai hin.
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
News
TIN
Fussball
«Besorgniserregend» – Kritik an Infantinos Trump-Reise
FIFA-Präsident Gianni Infantino glänzt vor dem Kongress seines Verbandes in Paraguay zunächst mit Abwesenheit. Lise Klaveness, lesbische Ex-Kickerin und Infantino-Kritikerin, reagiert verständnislos.
Von Newsdesk Staff
News
Lesbisch
Sport
International
Queerfeindlichkeit
LGBTIQ-Rechte in Europa unter Beschuss, nicht nur in Ungarn
Grossbritannien ist in der neuen Ausgabe der Rainbow Map von ILGA-Europe um sechs Plätze zurückgefallen – und liegt nun auf Rang 22.
Von Newsdesk Staff
News
Österreich
LGBTIQ-Rechte
Deutschland
Sport
Schluss mit Rente! Gus Kenworthy trainiert für Olympia
Er will es nochmal wissen: Gus Kenworthy trainiert für die Olympischen Spiele 2026. Der offen schwule Ski-Freestyler kehrt auf die Piste zurück!
Von Newsdesk Staff
News
Fokus