QueerAltern: Die Stadt Zürich ist gefordert
Aus Angst vor Diskriminierung in Alterseinrichtungen verstecken sich ältere LGBTIQ-Menschen lieber, als offen zu leben.
In der Stadt Zürich gibt es zurzeit keine Alterseinrichtungen, die auf die Bedürfnisse älterer LGBTIQ-Menschen abgestimmt sind. Zwei Postulate sollen das nun ändern.
In den Pflegezentren der Stadt Zürich (PZZ) werden alle Menschen professionell gepflegt, betreut und begleitet, unabhängig ihrer sexuellen Orientierung. Und doch: «In den Pflegezentren wohnen aktuell keine offen lebenden homosexuellen Paare.»
Im Job ist nur jeder dritte queere Arbeitnehmer geoutet
Dieser Auszug stammt aus den Antworten des Zürcher Stadtrats vom 12. Dezember 2018 an Markus Baumann und Isabel Garcia, beide für die GLP im Gemeinderat der Stadt Zürich.
Für den Verein QueerAltern ist das der Beweis, dass es für ältere LGBTIQ-Menschen kein Pflege- und Betreuungsangebot gibt. Grund dafür ist gemäss Mitgründer Vincenzo Paolino die fehlende Sichtbarkeit. Viele Schwule, Lesben, Bisexuelle und trans Menschen würden ins «closet» zurückkehren, sobald sie in ein Heim müssen. «Die meisten von ihnen haben in ihrem Leben Diskriminierungserfahrungen gemacht. Sie wollen verhindern, dass sie im Heim erneut mit Ausgrenzung zu kämpfen haben und verschliessen sich», sagt er.
Stadt zum Handeln aufgefordert Am 30. Januar reichte Baumann zusammen mit Marco Denoth (SP) und Brigitte Fürer (Grüne) zwei Postulate im Gemeinderat der Stadt Zürich ein.
Das erste fordert eine Erweiterung der neuen Altersstrategie auf die Bedürfnisse von LGBTIQ-Personen. Spezifische Betreuungsangebote sollen geschaffen werden, damit diese auch im Alter ihren eigenen Lebensentwurf leben können.
Das zweite Postulat fordert zirka 30 Wohnungen für ältere LGBTIQ-Menschen – sei das in Alterszentren, als Alterswohnungen oder auch als Pflegewohngruppen. Mit Ausnahme der FDP und der SVP seien die Postulate durch die gesamte «Regenbogenfraktion» des Gemeinderates unterzeichnet worden, so eine Medienmitteilung der Politiker*innen.
LGBT-Residenz für Senioren öffnet in Schweden
Wir berichten über die Forderungen von QueerAltern auch in der Schweizer März-Ausgabe der MANNSCHAFT. Hier geht es zum Abo Deutschland und hier zum Abo Schweiz.
Das könnte dich auch interessieren
Deutschland
CSD in Grevesmühlen feiert Premiere – Rechte halten dagegen
Mit dem Motto «Unsere Liebe ist stärker als Euer Hass» setzt der CSD Grevesmühlen ein Zeichen für Vielfalt und Toleranz. Doch nicht alle teilen diese Werte, wie Teilnehmer*innen einer Gegendemo zeigten.
Von Newsdesk/©DPA
Pride
Queerfeindlichkeit
News
USA
Fall Charlie Kirk: Mutmasslicher Attentäter war mit trans Frau zusammen
Die Behörden rätseln weiterhin über das Motiv von Tyler Robinson. Laut US-Medien lebte der 22-Jährige mit einer trans Frau zusammen, die dem FBI nun als Zeugin zur Seite steht.
Von Newsdesk/©DPA
Queerfeindlichkeit
News
TIN
Kolumne
1978 in Zürich: Als 5’000 Unterschriften queere Geschichte schrieben
1978 machte eine Aktivistin in Zürich den ersten Schritt und trug dazu bei, das Homo-Register abzuschaffen. Heute stehen trans Jugendliche erneut unter Druck. Kolumnistin Mona Gamie ruft zur Solidarität für queere Freiheit auf.
Von Mona Gamie
TIN
Mann, Frau Mona!
LGBTIQ-Rechte
USA
Nach Attentat auf Charlie Kirk: Tatverdächtiger festgenommen
Ein Student stellt Charlie Kirk eine Frage zu Schusswaffengewalt und trans Menschen, kurz darauf fiel der tödliche Schuss. Nach einem Tipp wurde nun ein Tatverdächtiger festgenommen.
Von Newsdesk/©DPA
Queerfeindlichkeit
News
TIN