Prominente Katholiken fordern gerechte Bewertung von Homosexualität
Diese Forderung findet sich in einem offenen Brief an den Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, der in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung veröffentlicht wurde
Acht prominente Katholiken haben die Deutsche Bischofskonferenz zu einem Neuanfang aufgerufen. Die katholische Kirche solle Homosexualität mit Verständnis begegnen, ihre geistlichen Ämter für Frauen öffnen und Priestern die Wahl ihrer Lebensform freistellen.
Diese Forderungen finden sich in einem offenen Brief an den Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, der am heutigen Sonntag in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung veröffentlicht wurde.
Kein Asyl für Lesben – Abschiebung nach Uganda und Nigeria droht
«Wenn Sie sich an die Spitze der Reformbewegung setzen, haben Sie uns entschlossen hinter sich», steht in dem Appell, der auch an alle anderen Bischöfe gerichtet ist. «Schlagen Sie eine neue Seite auf, schreiben Sie ‚2019‘ darüber, und fangen Sie an.» Dazu gehört für die Unterzeichner auch ein «Neustart mit der Sexualmoral – eine verständige und gerechte Bewertung von Homosexualität inklusive».
Fünf der acht Unterzeichner kommen aus Hessen, unter ihnen Ansgar Wucherpfennig. Dem Rektor der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt hatte der Vatikan im November vergangenen Jahres erst nach öffentlichen Appellen von Theologen die Zustimmung zu einer dritten Amtszeit gewährt.
Auch der Frankfurter Stadtdekan Johannes zu Eltz und die Frankfurter Caritas-Direktorin Gaby Hagmans schlossen sich dem Appell an, ebenso wie der Jesuitenpater Klaus Mertes, der 2010 Missbrauchsfälle in der Kirche öffentlich gemacht hatte und nun das Kolleg Sankt Blasien im Südschwarzwald leitet. Mertes hatte erst im Dezember den Papst wegen seiner Aussagen zur Homosexualität kritisiert. Dessen Äusserung, im Ordens- und Priesterleben sei «kein Platz für eine solche Art von Zuneigung», sei laut Mertes «ein diskriminierender Akt».
Die Verfasser beziehen sich auf eine bevorstehende Reise von Kardinal Marx zu einer Konferenz im Vatikan über die Missbrauchsskandale der vergangenen Jahre. Sie sprechen auch von einer bedrückten Stimmung in den Pfarrgemeinden: «Die Sonne der Gerechtigkeit kommt nicht mehr durch. Unter einem bleiernen Himmel verkümmert die Freude am Glauben.»
Kölner Weihbischof: kein Spielraum für katholische Segnung homosexueller Paare
Homosexuelle sind «gescheiterte und zerbrochene Menschen» Auf die Antwort des Kardinals darf man gespannt sein. Der hatte bei früheren Gelegenheiten Schwule und Lesben als «gescheiterte und zerbrochene Menschen» bezeichnet. Nach der Eheöffnung in Deutschland mahnte Marx «Respekt vor der Schöpfung» an. Gegenüber der Welt am Sonntag betonte der Erzbischof von München und Freising: «Die Ehe sollte auf die Beziehung zwischen Mann und Frau bezogen bleiben.» Vor einem Jahr sagte er in einem Radiointerview, eine Segnung von Homopaaren sei möglich – allerdings nur in Einzelfällen. Später dementierte er diese Aussage.
Das könnte dich auch interessieren
People
Ralf Schumacher wird 50 – Sein Etienne gratuliert mit Kussbild
Étienne Bousquet-Cassagne hat seinem Partner Ralf Schumacher mit einer romantischen Liebeserklärung zum Geburtstag gratuliert. Bei Instagram postete er ein Kussfoto und schrieb eine romantische Botschaft dazu.
Von Newsdesk Staff
News
Liebe
Deutschland
Deutschland
Klöckner verteidigt ihr Vorgehen beim CSD – Linke: nicht neutral
Von Newsdesk/©DPA
News
Pride
Europa
Pride-Protest in Budapest: «Keine Menschen zweiter Klasse!»
Viktor Orbán liess die Pride in Budapest verbieten – und trotzdem demonstrierten Hunderttausende. Der 28. Juni wurde zu einem historischen Tag für die queere Gemeinschaft Ungarns. Eindrücke von der grössten Pride, die Stadt je erlebt hat.
Von Newsdesk Staff
Aktivismus
LGBTIQ-Organisationen
International
News
Pride
International
«Vielfalt ohne Grenzen» – 800'000 Menschen feiern Pride in Mexiko
Es war ein grosses und buntes Fest in der mexikanischen Hauptstadt. Die queere Community hat mit Stolz gefeiert. Auch in Paris und München und anderswo gab es Pride Paraden.
Von Newsdesk/©DPA
News
Pride
Deutschland