Lahm über Coming-out im Fussball: «Keinen Druck aufbauen»
Der ehemalige Nationalmannschaftskapitän tritt mal wieder auf die Bremse
Im Profifussball der Männer ist Homosexualität immer noch ein Tabu-Thema. Der frühere Weltmeister-Kapitän Philipp Lahm hält mit Blick auf ein Coming-out vor allem einen Aspekt für wichtig.
Der ehemalige Nationalmannschaftskapitän Philipp Lahm plädiert für eine freie Entscheidung mit Blick auf das Coming-out Homosexueller im Profifussball. «Man sollte das jedem selbst überlassen und keinen Druck aufbauen. Jeder muss die Entscheidung frei von sich heraus fassen: Will er sich outen, will er sich nicht outen», sagte der 40-Jährige am Rande der Eröffnungsgala des Filmfestivals Berlinale am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. «Dann sollte die ganze Gesellschaft einfach denjenigen so leben lassen, wie er will.»
Gesellschaftlich sieht der Turnierdirektor für die Europameisterschaft im Sommer beim Thema Homosexualität aber noch Arbeit: «Ich glaube, dass wir immer noch nicht ganz so weit sind, dass es für alle einfach keine Rolle mehr spielt, wen man liebt, woher man kommt, welcher Religion man angehört.» Deswegen müsse die Gesellschaft immer wieder zusammenkommen und gemeinsam schauen, «wie wollen wir miteinander leben».
Schon in der Vergangenheit hatte Lahm aktiven Fussballern von Coming-out abgeraten (MANNSCHAFT berichtete).
In Deutschland hatte noch immer kein aktiver männlicher Fussballprofi sein Coming-out. Das wurde jüngst auch im ZDF mit Thomas Hitzlsperger thematisiert (MANNSCHAFT berichtete).
Der schwule Ex-Jugendnationalspieler Marcus Urban kündigte zuletzt an, dass ein Gruppen-Coming-out im Profifussball stattfinden soll. Der Termin dafür soll der 17. Mai, der Internationale Tag gegen Homophobie, sein (MANNSCHAFT berichtete).
J.K. Rowling würde für Misgendern ins Gefängnis gehen, erklärte die Harry-Potter-Autorin (MANNSCHAFT berichtete).
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