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Petition fordert Ehe für Homopaare – Selenskyj muss entscheiden

Der Präsident der Ukraine hat dafür zehn Tage Zeit

Wolodymyr Selenskyj
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine (Foto: Kay Nietfeld/dpa)

Gleichgeschlechtliche Ehen legalisieren! fordert eine Petition in der Ukraine. Über 28.500 Menschen haben bisher unterzeichnet. Nun muss der Präsident entscheiden.

Seit viereinhalb Monaten tobt der Krieg in der Ukraine. Im Einsatz sind auch etliche queere Soldat*innen, die ihr Land verteidigen (MANNSCHAFT berichtete).

«In dieser Zeit kann jeder Tag der letzte sein», heisst es in einer Ukraine, die fordert, gleichgeschlechtliche Ehen zu legalisieren! «Geben Sie Menschen des gleichen Geschlechts die Möglichkeit, eine Familie zu gründen. Sie brauchen die gleichen Rechte wie traditionelle Paare!»

Homosexualität ist in der Ukraine zwar nicht illegal, doch gleichgeschlechtliche Ehen oder Eingetragene Lebenspartnerschaften werden nicht anerkannt. Gerade für LGBTIQ, die sich nach der russischen Invasion zum Militär gemeldet haben, ist das ein Problem: Im Todesfall können die Partner*innen nach ukrainischem Recht den Körper nicht abholen oder begraben.


Wenn eine Petition die Schwelle von 25.000 überschreitet, ist die Prüfung des Präsidenten erforderlich. Wolodymyr Selenskyj hat nun 10 Tage Zeit, um auf die Forderung der Petition zu antworten. Die Prüfung durch den Präsidenten garantiert erstmal noch keine Gesetzesänderung.

Das berichtet die BBC und zitiert Oksana Solonska, Medienkommunikationsmanagerin bei Kyiv Pride: «Es ist wichtig, dass LGBTIQ das Recht haben, ihren Partner zu sehen und ihren Körper aus dem Leichenschauhaus zu holen und bei Bedarf eine Entschädigung zu verlangen.»

Sie fuhr fort: «Alle verheirateten Paare haben diese Rechte. Wir hoffen sehr, dass die gleichgeschlechtliche Ehe legalisiert wird, damit die Menschen füreinander sorgen können.»


Bei einer Pressekonferenz vor drei erklärte Selenskyj als Entgegnung auf einen homophoben Zwischenrufer: «Was LGBTIQ angeht, so möchte ich nichts Negatives sagen, weil wir alle in einer offenen Gesellschaft leben.» (MANNSCHAFT berichtete).

Derweil ging der ukrainische Präsident in einer Videoansprache auf seinen am Donnerstag geplanten Auftritt bei einem Forum in Den Haag zur Strafverfolgung von Kriegsverbrechen in der Ukraine ein. «Wir müssen unsere Bemühungen so koordinieren, dass alle Schuldigen ihre gerechte Strafe erhalten», sagte Selenskyj. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine wurden zahlreiche Kriegsverbrechen auch gegen die Zivilbevölkerung registriert. Selenskyj zeigte sich davon überzeugt, dass die Täter vor ein internationales Gericht gestellt werden.

Ausführlich würdigte der 44-Jährige zudem Maryna Wiasowska, die aus der Ukraine stammende Gewinnerin der Fields-Medaille, dem Pendant zum Nobelpreis im Bereich Mathematik. Wiasowska habe nicht nur herausragende Leistungen in der Mathematik gezeigt, sondern helfe auch der Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen die russische Aggression. Die 37-jährige Mathematikerin hatte während der Verleihung der Fields-Medaille Moskaus Krieg gegen die Ukraine verurteilt. Selenskyj zeichnete Wiasowska mit dem Verdienstorden aus. (mit dpa)


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