Parteifreunde wollten Jens Spahn (CDU) outen
Am Montag erscheint eine neue Biografie über den deutschen CDU-Gesundheitsminister. Jens Spahn ist offen schwul, aber das war nicht immer so. Zu Beginn seiner Karriere drohte dem CDU-Politiker in jungen Jahren ein Outing durch konkurrierende Parteikollegen. Spahn war damals 21.
Wie es in der Biografie „Jens Spahn“ des Journalisten Michael Bröcker (Rheinische Post) weiter heißt, habe sich der Politiker daraufhin vor seinen Eltern geoutet.
Der „Raufbold der Union“, wie die Rheinische Post ihn nennt, wollte im Wahlkreis Borken I im Münsterland für den Bundestag kandidieren. Doch es gab Widerstand in der örtlichen CDU. Spahn bekam einen Tipp, dass ihn ein Gegner bei der Vorstellungsrunde fragen wolle, ob er schwul sei. Das ist 17 Jahre her – 2001 ist das Jahr, in dem sich Klaus Wowereit mit den berühmten Worten „Ich bin schwul und das ist auch gut so“ outete.
Das erste Mal richtig offen darüber gesprochen
„Ich bin dann zu meinen Eltern rein und habe mich mit ihnen in die Küche gesetzt“, berichtet Jens Spahn. „Das war wohl das erste Mal, dass wir so richtig offen darüber gesprochen haben.“
Die Eltern hätten völlig gelassen reagiert. Mutter Ulla berichtet in dem Buch: „Wir haben dreimal Luft geholt und akzeptiert, dass die Dinge sind, wie sie sind.“
Jens Spahn wird als künftiger Kanzler gehandelt
Zum Outing kan es bei der Versammlung kam dann doch nicht, Spahn wurde überraschend zum Kandidaten gekürt und schaffte es 2002 auch in den Bundestag. Heute ist er Gesundheitsminister und wird immer wieder als künftiger Kanzler gehandelt.
Spahn ist mit dem „Bunte“-Journalisten Daniel Funke verheiratet, mit dem er u. a. die Leidenschaft für deutschen Schlager teilt. Funke sagt in dem Buch: „Das ist für uns ein Gute-Laune-Bringer. Rex Gildo zum Frühstück? Finden manche Leute komisch, ist aber unser Ding.“
Das könnte dich auch interessieren
News
Trump stellt schwulen US-Botschafter für Belgien ab
Der designierte Präsident Donald Trump hat einen neuen US-Botschafter in Belgien ernannt. Seine Wahl scheint auf den ersten Blick verwunderlich
Von Newsdesk Staff
News
FPÖ hetzt gegen trans-freundlichen Kindergarten
FPÖ und Queers – das passt selten zusammen. Einen neuesten Beleg lieferte die rechtspopulistische Partei nun, indem sie einer LGBTIQ-freundlichen Einrichtung das Geld streichen will.
Von Newsdesk Staff
TIN
Österreich
Bildung
News
Klagen abgewiesen: Ghana macht Weg für Anti-LGBTIQ-Gesetz frei
Ghana plant eines der restriktivsten queerphoben Gesetze Afrikas einzuführen. Rechtlich wurde dafür nun der nächste Schritt getan.
Von Newsdesk Staff
International
USA
Schüsse an US-Schule: Polizei geht nicht auf Trans-Gerüchte ein
Nach einer Schiesserei an einer christlichen Schule gehen Gerüchte herum über die Geschlechtsidentität der angeblichen Schützin. Die Polizei bittet die Öffentlichkeit, von Spekulationen abzusehen.
Von Newsdesk/©DPA, Greg Zwygart
News
TIN
International