Orlando: Der Täter war womöglich schwul oder bi
Gemäss diversen Medienberichten soll der Täter Omar Mateen schon öfters im «Pulse» gewesen sein. Er habe auch schwule Dating-Apps benutzt.
War Omar Mateen selbst schwul oder bisexuell? Hat er die Tat begangen, weil er sich nicht mit seiner Sexualität abfinden konnte?
Wie Gawker berichtet, habe Sitora Yusufiy ihrem Verlobten Marco Dias von den «schwulen Tendenzen» ihres Exmannes Omar Mateen erzählt. Auch Mateens Vater soll ihn mehrere Male in ihrer Anwesenheit als «schwul» bezeichnet haben. Gawker beruft sich auf die Aussagen von Dias gegenüber einem brasilianischen TV-Sender in Begleitung von Yusufiy.
Mit der Palm Beach Post sprach ein ehemaliger Klassenkamerad von Mateen. Die beiden hatten 2006 zusammen die Polizeischule absolviert. Dabei soll ihn Mateen um ein Date gebeten haben.
«Ich war damals nicht geoutet, also habe ich das Date ausgeschlagen», sagt der ehemalige Klassenkamerad, der anonym bleiben möchte. Mateen sei sozial unbeholfen gewesen und für eine Weile habe er der Klasse leid getan. Man sei mit ihm in Schwulenbars gegangen. «Er wollte einfach nur dazugehören, aber niemand mochte ihn.»
Mateen war auf «Grindr» und auf «Jack’d» Der Orlando Sentinel berichtet, dass Mateen mindestens schon ein Dutzend Mal im Club «Pulse» gewesen sei. Vier Stammgäste können sich an den 29-jährigen Täter erinnern. Einer von ihnen, Ty Smith, sagte: «Manchmal betrank er sich alleine in der Ecke. Andere Male war er so betrunken, dass er laut und aggressiv wurde.»
Gemäss der Los Angeles Times habe Kevin West während einem Jahr mit Mateen auf der schwulen Dating-App «Jack’d» kommuniziert. Die beiden wollten sich treffen, es kam aber nie dazu – bis sie Sonntagfrüh kurz vor der Tat aufeinandertrafen. West habe einen Freund vor dem Klub abgesetzt und Mateen zufällig auf der Strasse getroffen. Die beiden grüssten sich, West habe sich aber sehr unwohl gefühlt. Heute behauptet er: «Ich habe es in seinen Augen gesehen.»
West sei sofort zur Polizei gefahren und habe ihr die Chats auf seinem Handy gezeigt, nachdem er vom schrecklichen Massaker gehört habe. Den Medienberichten zufolge ist der Chatverlauf auch Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen zur Motivlage.
West ist nicht der einzige Mann, mit dem Mateen gechattet haben soll. Andere Männer behaupteten gegenüber US-Medien, dass sie über Dating-Apps mit Mateen kommuniziert haben. Mateen habe verschiedene Apps verwendet, darunter auch «Grindr».
Sein Sohn sei nicht schwul gewesen, sagt Seddique Mateen, der Vater des Täters, gegenüber der Palm Beach Post. «Wieso würde er so etwas machen, wenn er schwul wäre?»
Das könnte dich auch interessieren
Berlin
Nach Mobbing gegen schwulen Lehrer: Schule offen für queere Projekte
Seit einer Woche ist eine Schule in den Negativschlagzeilen, weil dort ein Lehrer monatelang wegen seiner Homosexualität gemobbt worden sein soll. Nun kommt etwas Bewegung in den Fall.
Von Newsdesk/©DPA
Bildung
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Religion
Schwul
Deutschland
SPD-Frau aus Sachsen: Sophie Koch ist die neue Queerbeauftragte
Ihr Vorgänger hat sich für seine Initiativen Respekt erworben. Nun will sich eine Frau aus Sachsen um die Rechte und das Ansehen queerer Menschen kümmern.
Von Newsdesk/©DPA
News
Politik
Ungarn
Pride-Verbot: 20 EU-Länder erhöhen den Druck auf Ungarn
20 EU-Staaten stellen sich klar gegen Ungarns Pride-Verbot. Auch Deutschland verschärft den Ton Richtung Budapest – und bringt einen möglichen Entzug der Stimmrechte ins Spiel.
Von Newsdesk/©DPA
News
Österreich
Pride
Deutschland
Italien
«Historisches» Urteil in Italien stärkt Rechte von Regenbogenfamilien
Das italienische Verfassungsgericht hat ein wichtiges Urteil gefällt, das die Rechte von LGBTIQ-Eltern deutlich stärkt.
Von Newsdesk Staff
LGBTIQ-Rechte
News
Lesbisch
Regenbogenfamilie
Justiz