Österreich: Gewaltschutz für queere Frauen ist «enttäuschend»
Vor allem trans und inter Frauen seien nicht genug geschützt
Der Verein intergeschlechtlicher Menschen Österreich kritisiert unzureichenden Gewaltschutz für queere Frauen.
«Es ist enttäuschend, wenn Gewaltschutz nicht für alle Frauen gilt. Insbesondere trans und inter Mädchen und Frauen sind geschlechtsspezifischer Gewalt in vielen Bereichen ausgesetzt, vor allem im Sozial- und Gesundheitsbereich», sagt Tinou Ponzer, Obmensch von Verein intergeschlechtlicher Menschen Österreich.
Der am Dienstag veröffentlichte Evaluierungsbericht der GREVIO-Expert*innen (Expertengruppe gegen Gewalt an Frauen und häusliche Gewalt) für die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen lässt spezifische Empfehlungen an Österreich aus, wenn es um queere Frauen geht.
Der Verein intergeschlechtlicher Menschen Österreich hat gemeinsam mit ILGA Europe einen Schattenbericht an die Gruppe des Europarats eingebracht, da es nach ihrer Ansicht in Österreich immer noch keinen Schutz vor gesundheitlich nicht notwendigen Eingriffen bei Kindern und Jugendlichen mit Variationen der Geschlechtsmerkmale gäbe, was viele Mädchen betrifft. Sie kritisieren darin auch die fehlenden Schulungen von Berufsgruppen, um queere Frauen, insbesondere geflüchtete Frauen, entsprechend zu schützen und gut zu versorgen.
So wichtig der Bericht ist und viele notwendige Empfehlungen ausspricht, werde auf diese spezifischen Bedarfe nicht eingegangen. Zum Thema «Zwangssterilisation» gibt es allerdings eine Empfehlung und Österreich kündigt in seiner Stellungnahme an, Daten dazu einzuholen, so der Verein. Er begrüsse das und verweist aber darauf, dass es nicht erst Daten braucht, um grundsätzliche Menschenrechte in Österreich umzusetzen.
«Gerade im Bildungsbereich ist es dringend notwendig, dass über geschlechtliche Vielfalt und Regenbogen-Familien flächendeckend aufgeklärt wird – nicht nur, weil wir existieren, sondern das gehört auch zum präventiven Gewaltschutz.», so Magdalena Klein, Vize-Obmensch vom Verein intergeschlechtlicher Menschen Österreich.
Mitte des Monats ist Schluss. Alle Versuche, das Berio in Berlin zu retten, von dem seine Unterstützer*innen als «Treffpunkt der queeren Community, Wohlfühlort für Kunst und Kultur» schwärmen, sind gescheitert (MANNSCHAFT+).
Das könnte dich auch interessieren
Europa
Von der Leyen fordert Durchführung der Budapest Pride
Bei der Budapest Pride am Samstag drohen Teilnehmenden Strafen. Die EU-Kommissionspräsidentin stellt sich hinter die verbotene Parade.
Von Newsdesk/©DPA
News
Pride
Lifestyle
«Meine Liebe zählt» – Wie authentische queere Hochzeitsfotos entstehen
Bilder von Brautpaaren sollen sie so zeigen, wie sie sind: vielfältig, frei und vor allem – echt. Ein Plädoyer von Hochzeitsfotografin Jana Sauer.
Von Newsdesk Staff
Ehe für alle
TIN
Queer
Liebe
Fotografie
Sport
Pro LGBTIQ: FC Bundestag will weiter ohne AfD-Abgeordnete kicken
Von Newsdesk/©DPA
Queerfeindlichkeit
News
Politik
Deutschland
Nimm dies, Julia Klöckner! Bayern hisst zum CSD Regenbogenflagge
Die Bundestagsverwaltung hat die Teilnahme ihrer queeren Mitarbeitendengruppe am CSD Berlin zurückgezogen. Zudem soll zum CSD vor dem Bundestag keine Flagge wehen. In Bayern entscheidet man das queerfreundlicher.
Von Newsdesk Staff
News
Pride