70 Prozent der Schulkinder haben sich nie mit LGBTIQ beschäftigt
Die liberale Partei NEOS fordert die Regierung auf, mehr für Queers zu tun – und zwar weltweit!
Am 1. Juni beginnt der Pride Month. Für die liberale Partei NEOS (Das Neue Österreich und Liberales Forum) steht Pride diesmal unter dem Motto «Let‘s Make Pride Worldwide».
In Österreich sei in den letzten Jahren viel passiert, sagte LGBTIQ-Sprecher Yannick Shetty bei einer Pressekonferenz am Dienstag. Das offizielle Österreich solle sich aber über die Grenzen hinaus für die Rechte der queeren Community einsetzen und Menschen besser schützen, die wegen ihrer sexuellen Orientierung geflüchtet sind. Die Zeitung Kurier berichtete über diese Pressekonferenz.
Mit dem Ende des Blutspendeverbots für homo- und bisexuelle Männer sei ein wichtiger Schritt gemacht worden, so Shetty (MANNSCHAFT berichtete). Dies sei aber keine Leistung der Bundesregierung gewesen, sondern dem Druck der Opposition und NGOs zu verdanken. «Der Pride Month ist ein Fixpunkt für jede offene Gesellschaft, denn jeder Mensch soll so leben und lieben können wie er möchte», sagte der stellvertretende Obmann Nikolaus Scherak.
«Österreich soll ein sicherer Hafen für LGBTIQ-Geflüchtete werden» Shetty erinnerte an den Fall eines Geflüchteten, dem von der Asylbehörde ein «zu wenig schwuler Gang» attestiert worden war. Es brauche endlich bessere Qualitätssicherung. Denn: «Österreich soll ein sicherer Hafen für LGBTIQ-Geflüchtete werden», so Shetty.
«Rechtlich ist zwar schon viel passiert, gesellschaftlich stehen wir aber immer noch vor grossen Herausforderungen», erklärt Scherak. Vor allem bei der Bildung hinke Österreich hinterher. «Sieben von zehn Kindern in Österreich haben sich im Unterricht nie mit LGBTIQ-Fragen beschäftigt.» (MANNSCHAFT berichtete über ein neues queeres Jugendzentrum in Wien.)
Die NEOS wollen den diesjährigen Pride Month global denken. Man beobachte einen Backlash in Staaten wie Ungarn und Polen, wo sich die Situation für Menschen der LGBTIQ-Community stetig verschlechtere, so Shetty. In sechs islamistischen Staaten wird Homosexualität noch immer mit der Todesstrafe geahndet.
«Es ist unsere Pflicht, dass wir diese Werte der Toleranz zur Grundlage unserer Aussenpolitik machen, und Länder die Homosexualität bestrafen verurteilen», so Shetty.
Das offizielle Österreich solle sich dazu bekennen und das bei Staatsbesuchen auch ansprechen. Ausserdem solle Aussenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) alle österreichischen Botschaften weltweit darum ersuchen, im Juni für eine gewisse Zeit die Regenbogenfahne zu hissen.
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