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Non-binäre Identitäten: Aargauer Kunsthaus zeigt Nicole Eisenman

Ihre figurativen Ölgemälde thematisieren non–binäre Lebensentwürfe und inklusive Sexualität

Nicole Eisenman
Nicole Eisenman (*1965) Night Studio, 2009 Öl auf Leinwand, 165.1 × 208.3 cm Collection / Sammlung Joshua Gessel & Yoel Kremin, Marina~~~~~~~Herzliya © Nicole Eisenman

Aarau beginnt das Ausstellungsjahr am 29. Januar mit der Ausstellung zu Nicole Eisenman und die Modernen – eine Ausstellung, die bereits in der Kunsthalle Bielefeld ihren Anfang genommen hat. Das Aargauer Kunsthaus ist die zweite Station, bevor die Ausstellung nach Arles und Den Haag weiterreist.

Nicole Eisenman hat sich schon seit Jahrzehnten mit der gegenwärtig wieder intensiver geführten Diskussion rund um non-binäre Identitäten auseinandergesetzt und das spiegelt sich auch im Werk nieder. Eisenmans figurative Ölgemälde thematisieren non–binäre Lebensentwürfe, inklusive Sexualität und Intimität; sie zeigen ebenso die kämpferische bis ironische Position von non binären Menschen, die durch ihre Lebenswelt einer von traditionellen Paaren geprägten Gesellschaft den Spiegel vorhalten.

Die etwa 80 Eisenman-Werke stehen Werken der Moderne aus den Sammlungen des Aargauer Kunsthauses und der Partnerinstitutionen gegenüber, welche ähnliche oder gleiche Themen schon früher aufgegriffen haben, und setzen sie in Beziehungen zueinander, die in den Ausstellungsräumen betrachtet, überraschende Blickwinkel eröffnen.

Eisenmann wurde 1965 in Verdun (Frankreich) geboren und lebt in New York.


Es ist ein wichiges Thema in ihrem Schaffen, die Suche nach einem Identitätsgefühl jenseits traditioneller binärer Vorstellungen, ein Thema, das bereits in der Neuen Sachlichkeit oder, noch augenfälliger, im Surrealismus behandelt wurde. Mischwesen, Zwitter und Maschinenmenschen bevölkern die surrealistische Malerei, wie «Die Sünde» (Schlangenzauber) (1930) von Max von Moos (1903–1979) exemplarisch verdeutlicht, heisst im Katalog zur Ausstelung.

Von Moos gilt als einer der wichtigsten Vertreter des Surrealismus in der Schweiz, der – etwa im Gegensatz zu Alberto Giacometti (1901– 1966) – ohne Anschluss an die Pariser Surrealist*innen seine höchst eigenständige surreale Ikonografie entwickelte. Seine Figur weise mit den beiden am Oberkörper angebrachten Kreisen zwar klar weibliche Attribute auf, lässt sich aber dennoch nicht als Frau identifizieren. Vielmehr erscheine sie als ein aus geometrischen Formen zusammengesetztes Wesen, das mit der Hand vor dem Schritt die Erotik nur andeute. Im Vergleich zu ausländischen Künstlerkolleg*innen des Surrealismus seien solch verhaltene Spuren der Erotik ein typisch schweizerisches Merkmal.

Die Berner Sonderausstellung «Queer – Vielfalt ist unsere Natur» über die Vielfalt der Geschlechter und sexuellen Ausrichtung bei Tieren und Menschen erhielt 2021 den Prix Expo (MANNSCHAFT berichtete).



Ricarda Lang

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