Er ist der erste offen schwule Minister in Griechenland
Zuvor war Nicholas Yatromanolakis leitender Sekretär des Kultusministeriums
Die Mitte-Rechts-Regierung in Griechenland hat nach einer Kabinettsumbildung mit Nicholas Yatromanolakis den ersten offen schwulen Minister in der Geschichte des Landes benannt.
Nicholas Yatromanolakis wurde von Premier Kyriakos Mitsotakis zum neuen stellvertretenden Kulturminister befördert, berichtet Associated Press (AP). Zuvor war er leitender Sekretär des Kultusministeriums in Athen. Trotz der durch die Corona-Pandemie ausgelöste Regierungsumbildung am Montag behielten viele Minister ihre Posten, darunter Gesundheitsminister Christos Staikouras und Finanzminister Vasilis Kilikias.
Griechenland ist von der Pandemie heftig betroffen; im Herbst hatte das Land einen rapiden Anstieg der Todesfälle zu verzeichnen. Die Impfungen gegen das Virus wurden gemäss AP am Montag landesweit von neun auf nun 50 Krankenhäuser ausgeweitet.
Nicholas Yatromanolakis wurde 1975 in Athen geboren und lebt Instagram zufolge mit einem Hund und einer Katze zusammen. Er war im Bereich Menschenrechte tätig und konzentrierte sich auf LGBTIQ-Rechte. Er hat zudem für gemeinnützige Organisationen gearbeitet, die sich mit der sozialen Eingliederung schutzbedürftiger Bevölkerungsgruppen sowie der geistigen und körperlichen Gesundheit von Kindern befassen.
Er hat einen BA in Politikwissenschaft und internationalen Beziehungen von der Panteion University in Athen und einen Master in Public Policy von der John F. Kennedy School of Government der Harvard University.
Er hatte sein Amt erst im Sommer 2019 in der neu gebildeten Position des Generalsekretärs für zeitgenössische Kultur angetreten. Von Januar 2017 bis Juli 2019 war er Chief Marketing und Communication Officer des Kulturzentrums der Stavros Niarchos Foundation. Zuvor hatte er verschiedene leitende Positionen in griechischen und multinationalen Unternehmen wie Microsoft, V + O Communication, S & B Industrial Minerals und Alpha TV sowie bei der Hellenic Foundation of European & Foreign Policy (ELIAMEP) und der Harvard University. Er war auch als unabhängiger Berater für Strategie, öffentliche Angelegenheiten und Kommunikation tätig. Seine Arbeit wurde mehrfach in Griechenland und im Ausland ausgezeichnet.
Er war Gründungsmitglied und Mitglied des Lenkungsausschusses der linksliberalen Partei To Potami sowie Kampagnenleiter der Partei für die EU-Wahlen 2014. Bei den Parlamentswahlen im Januar 2015 belegte er den zweiten Platz unter den Kandidaten der Partei im Bezirk Athen. Er verliess die Partei im Jahr 2016.
Vier Polizisten nach Mord an LGBTIQ-Aktivist angeklagt
In Griechenland bekennen sich gemäss dem von der EU-Kommission in Auftrag gegebenen Eurobarometer von 2018 rund 96 Prozent der Bevölkerung zum orthodoxen Glauben. Das Land hat seit 2005 ein Antidiskriminierungsgesetz, das die Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung in den Bereichen Arbeit, Bildung, Eigentum, Gesundheitswesen sowie Zugang zu Waren und Dienstleistungen verbietet.
Eingetragene Lebenspartnerschaften für homosexuelle Paare gibt es erst seit 2015, nachdem das Land vom Europäischen Gerichtshof verurteilt worden war, weil es Lebenspartnerschaften zwar seit 2008 gab, aber nur für Hetero. Eine Eheöffnung ist in Griechenland immer noch in weiter Ferne (MANNSCHAFT berichtete).
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