Neuer Stolperstein erinnert an schwules Nazi-Opfer
Damian Reis wurde bei einer gezielten Mordaktion im Klinkerwerk durch die SS im Sommer 1942 ermordet
In Trier wurde am 30. Oktober 2018 der Dachdecker Damian Reis mit einem Stolperstein gewürdigt. Es ist der dritte Stolperstein für einen verfolgten Homosexuellen in Trier. Im November 2017 wurden die Stolpersteine für die homosexuellen, jüdischen Zwillinge Ernst und Leo Salomon verlegt.
Damian Reis, geboren am 12. August 1895 in Trier-Ehrang, war von Beruf Schieferdecker und stammte aus einer Dachdeckerfamilie in Trier. Er war katholisch und zog bereits mit 20 Jahren als Soldat in den ersten Weltkrieg. Er war verheiratet, doch zu einem unbekannten Zeitpunkt erfolgte die erstmalige Verurteilung nach §175 wegen homosexueller Kontakte. Sein letzter freiwilliger Wohnort war in Trier.
Nach seiner der Verhaftung wurde er überstellt zum Polizeipräsidium Köln und Anfang 1942 in das KZ Sachsenhausen deportiert. Dort musste er als Häftling Nr. 45232 Zwangsarbeit bei der von Häftlingen gefürchteten Strafkompanie „Klinker“ leisten. Ermordet wurde er bei einer gezielten Mordaktion im Klinkerwerk durch die SS im Sommer 1942, die zum Ziel hatte, alle Homosexuellen im KZ Sachsenhausen zu ermorden.
Reis starb am 11. August 1942, einen Tag vor seinem 47. Geburtstag. In den Akten wurde als angebliche Todesursache vermerkt: „Herz- und Kreislaufschwäche bei Grundleiden beidseitiger Lungenentzündung“.
Weitere Informationen auf: www.stolpersteine-homosexuelle.de
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