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Nach homophobem Ausfall: Keine Sperre für Marius Müller

Der 29-jährige Goalie kommt mit einem blauen Auge davon

Marius Müller
Torhüter Marius Müller (Foto: Instagram / @muelli__21)

Der Disziplinarrichter im Spielbetriebswesen der Swiss Football League (SFL) spricht gegen den Torhüter des FC Luzern einen Verweis und eine Busse von 2000 Franken wegen beleidigender Äusserung in einem Fernsehinterview aus.

Der FCL-Goalie Marius Müller kommt nach seiner homophoben Äusserung im Nachgang der Partie in St. Gallen mit einem blauen Auge davon.

Wie u.a. Blick berichtet, wird der Luzerner Keeper von der SFL nur mit einem Verweis und einer Busse über 2000 Franken belegt, nachdem diese letzte Woche ein Verfahren gegen ihn eingeleitet hatte.

Müller hatte in zwei Interviews nach der 1:4-Niederlage beim FC St. Gallen für einen Eklat gesorgt. Damals sagte er, dass ihm «das schwule Weggedrehe tierisch auf den Sack gehen» würde (MANNSCHAFT berichtete).


Das löste einen grossen Medienrummel aus, gefolgt von Kommentare von allen Seiten, auch nachdem sich der Keeper entschuldigt hatte.

«Weshalb gibts keine Supspendierung?»
Der FC Luzern distanzierte sich von den Aussagen, Präsident Stefan Wolf entschuldigte sich im Namen des ganzen Vereins. Er verhängte intern eine Geldstrafe gegen Müller.

Jetzt folgt die Liga. Auch sie belegt Müller mit einer Geldbusse, obwohl das Strafmass für «anstössige, beleidigende oder schmähende Äusserungen» eigentlich zwei Spielsperren wären.


«Weshalb gibts keine Supspendierung für Müller?», fragt Blick.

 

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Der Disziplinarrichter im Spielbetriebswesen erklärte seinen Entscheid offiziell so: «Beim vorliegenden Entscheid geht der Disziplinarrichter im Spielbetriebswesen davon aus, dass Marius Müller die Aussage unbedacht und ohne konkrete, subjektive Schmähungsabsicht homosexuellen Menschen gegenüber gemacht hat.»

«Quasi eine Gelbe Karte»
Weiter heisst es: «In Bezug auf den Strafrahmen ist anzumerken, dass sich die Aussage von Marius Müller weder gegen einen Schiedsrichter oder einen konkreten Spieler noch gegen die Zuschauer oder sonst eine konkrete Person im Stadion gerichtet hat. Vielmehr gab Marius Müller mit seiner Aussage seinem Frust über die aus seiner Sicht unzulängliche Verteidigungsarbeit seiner Mitspieler Ausdruck.“

Positiv berücksichtigt worden sei der Umstand, dass sich Müller nach dem Vorfall öffentlich entschuldigt habe und sein Fehlverhalten einsehe.

 

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Den jetzt ausgesprochenen Verweis kann man als Verwarnung interpretieren, «quasi als Gelbe Karte», so Blick. Diese wirkt sich bei einem allfälligen weiteren Verfahren gemäss SFL-Reglement «straferhöhend» aus.

Nach seinen Äusserungen hat der Verein Pride Zentralschweiz Marius Müller sowie den Vorstand des FCL zur Pride in Luzern am 3. September eingeladen.  Dort könnten sie beweisen, dass sie für gelebte Diversität auch auf die Strasse gehen würden.


Louis

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