«Mr Gay Germany»-Kandidat scheidet vorzeitig aus
Seinen Chef störte es, dass sich Jan als Führungskraft «halbnackt im Internet zeige». Er fühlte sich vor die Wahl gestellt: Kampagne oder Job?
Die Kür zum Mr Gay Germany steht seit Jahren unter einem schlechten Stern. Im November 2015 trat der damalige Mr Gay Germany Klaus Burkart als Mr Gay World zurück. Als Grund gab der Allgäuer Milchtechniker «persönliche Veränderungen» damals an, die er aber nicht näher erklärte.
2016 wurde Tony Eberhard zum Mr Gay Germany gwählt. Der musste sich dann aufgrund einer Erkrankung vom zweitplatzierten Aaron Koenigs bei diversen Terminen und der Wahl zum Mr Gay World in Malta vertreten lassen.
In diesem Jahr kommt es zu Problemen, bevor das Finale überhaupt stattfindet – es ist für das erste Dezember-Wochenende in Köln geplant. Einer der Favoriten – der niedersächsische Kandidat, ein Autoverkäufer aus Hann. Münden – zieht sich aus dem Wettbewerb zurück, weil sein Arbeitgeber Bedenken geäussert hat.
Mein Chef hat nichts gegen Schwule. Ich hatte jederzeit seine volle Unterstützung.
Kandidat Jan
Sein Chef empfand es als schwierig, dass er sich als Führungskraft «halbnackt im Internet zeige», wie Jan gegenüber MANNSCHAFT erklärt. Er fühlte sich vor die Wahl gestellt: Kampagne oder Job. «Was soll ich machen, meinen Job schmeissen?» Homophobe Motive schliesst er aus. «Gegen Schwule hat mein Chef nichts. Ich hatte jederzeit seine volle Unterstützung bei dem Wettbewerb!»
Jan hatte sich für den Fall seiner Kür zum Mr Gay Germany eine Kampagne überlegt, die auf Sichtbarkeit und Akzeptanz setzt: «Ich möchte den Menschen hier auf dem Land und überall klar machen, dass es völlig normal ist und zu unserer vielfältigen Gesellschaft gehört, wenn man schwul, bi, lesbisch oder trans ist.»
Auch wenn er nun nicht mehr kandidiert: «Ich werde mich trotzdem weiterhin für die Community einsetzen, ganz egal ob ich noch im Wettbewerb bin oder nicht», verspricht Jan.
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