«Mr Gay Germany»-Kandidat scheidet vorzeitig aus

Seinen Chef störte es, dass sich Jan als Führungskraft «halbnackt im Internet zeige». Er fühlte sich vor die Wahl gestellt: Kampagne oder Job?

Die Kür zum Mr Gay Germany steht seit Jahren unter einem schlechten Stern. Im November 2015 trat der damalige Mr Gay Germany Klaus Burkart als Mr Gay World zurück. Als Grund gab der Allgäuer Milchtechniker «persönliche Veränderungen» damals an, die er aber nicht näher erklärte.

2016 wurde Tony Eberhard zum Mr Gay Germany gwählt. Der musste sich dann aufgrund einer Erkrankung vom zweitplatzierten Aaron Koenigs bei diversen Terminen und der Wahl zum Mr Gay World in Malta vertreten lassen.

Die Kandidaten für die Wahl zum Mr Gay Germany 2018 (Foto: Mr Gay Germany)
Die Kandidaten für die Wahl zum Mr Gay Germany 2018 (Foto: Mr Gay Germany)

In diesem Jahr kommt es zu Problemen, bevor das Finale überhaupt stattfindet – es ist für das erste Dezember-Wochenende in Köln geplant. Einer der Favoriten – der niedersächsische Kandidat, ein Autoverkäufer aus Hann. Münden – zieht sich aus dem Wettbewerb zurück, weil sein Arbeitgeber Bedenken geäussert hat.

Mein Chef hat nichts gegen Schwule. Ich hatte jederzeit seine volle Unterstützung.

Kandidat Jan

Sein Chef empfand es als schwierig, dass er sich als Führungskraft «halbnackt im Internet zeige», wie Jan gegenüber MANNSCHAFT erklärt. Er fühlte sich vor die Wahl gestellt: Kampagne oder Job. «Was soll ich machen, meinen Job schmeissen?» Homophobe Motive schliesst er aus. «Gegen Schwule hat mein Chef nichts. Ich hatte jederzeit seine volle Unterstützung bei dem Wettbewerb!»

Traummann im Traumauto: Jan aus Niedersachsen (Foto: Kevin Kudla Photography)
Traummann im Traumauto: Jan aus Niedersachsen (Foto: Kevin Kudla Photography)

Auch wenn er nun nicht mehr kandidiert: «Ich werde mich trotzdem weiterhin für die Community einsetzen, ganz egal ob ich noch im Wettbewerb bin oder nicht», verspricht Jan.

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